Freitag, 29. August 2014

Wie wird man ein Held?

Ja liebe Läufer, Radler und Schwimmer, das fragt man sich doch immer wieder. Wie wird man eigentlich zum Held?

Man kann sich mit Eiswasser überschütten und Gelder spenden, aber wird man darüber zum Held? Man kann sich ein Kostüm anziehen und Gotham City retten. Aber ist man dann ein Held?

Oder man kann im Alltag einfach diese kleinen Dinge gegenüber seinen Mitmenschen machen, das macht einen schon eher zum Held.

Definitiv nicht ausreichend um ein Held zu werden, ist es am Hamburger Heldenlauf teilzunehmen. Obwohl die Strecke schon heldenhafte Leistungen abverlangt.

Daher nun ein Vorbericht auf diesen Lauf.

Man kann das ganze in 5,7 oder 11 Kilometern erledigen. Man kann sich aber auch einen Halbmarathon Zeit nehmen.

Es gibt ja zwei große Irrtümer über Hamburg. Irrtum Nr. 1: Es liegt an der Waterkant. Ne liebe Freunde der Sonne. Bis man an der Ost- oder Nordsee ist, sind irgendwas zwischen 80 und 100 Kilometer durch das schöne Schleswig-Holstein fällig. Und die Elbe ist zwar ein breiter Fluss, aber nicht eine Waterkant, wie sich das der Norddeutsche vorstellt.

Irrtum Nr. 2: Hamburg ist flach. Richtig ist, wir haben nicht wirklich irgendwelche 2000er Und ein Bergtrailer wird bei uns auch nicht glücklich. Aber zwischen flach und Gebirge gibt es noch so schöne Erdformationen, die sich End- und Seitenmoräne nennen. Und davon hat Hamburg doch so ein bis zwei. Hinzu kommen Flusstäler und auch da war die Elbe mit der Moräne ganz fleißig und bildete auf der Höhe Blankenese ein auf und ab, was im Volksmund auch Treppenviertel genannt wird.

Und das meint keine Treppengiebel an den Häusern, sondern die Treppenstufen, die dieses auf und ab kennzeichnen. Kurze steile Anstiege findet man hier sehr häufig. Radlern wird der Waseberg ein Begriff sein.

Und so nett der Halbmarathon die ersten zwei Kilometer ist, wo er ein Wettrennen mit den in den Hamburger Hafen einlaufenden Schiffe ist, so wellig wird er danach. Erst als gemütliches hoch und runter, dann mit einer ersten fiesen Nummer. Man rennt runter, unten eine Kurve und dann wieder hoch. Dort auch die ersten - noch harmlosen - Treppen.

Und dann rennt man bei Kilometer 12 durchs Treppenviertel bergab. Läuft den wunderschönen Strandweg längs. Und kommt zu besagtem Waseberg. Den man dann nicht hochläuft. Nein, daneben gibt es eine so schöne Treppe in den Wald. Oben hört man die Sambagruppe. Und hört sie. Und hört sie. Selbst der schnelle Läufer wird sie etwas länger genießen, bevor er oben ist.

Rein in einen Park. Weiter hoch und runter. Hoch und runter. Und nochmal findet man sich an der Elbe wieder. Normalerweise gilt bei Läufen ja: Alles was man hoch muss, muss man auch wieder runter. Hier nicht, denn der Start ist unten, das Ziel ist oben. Und so muss man noch mal eine Treppe hoch.

Nun geht es wellig durch Blankenese. Schön ist es hier. Man läuft eine Straße runter. Die 17 und 18 am Straßenrand zeigt langsam das Ende des Laufes an. Und man knickt nach rechts. Und steht vor einem Wanderweg. Der nach oben geht. Kurz zwar nur, aber knackig. Und man hat schon Kilometer in den Beinen.

Man stirbt. Man geht. Oben ist man froh. Läuft weiter. Eine Kleingartensiedlung. Ein privater Wasserstand. Immer wieder gerne genommen. Man hört das Ziel. Und nun etwas schönes. Die letzten 500 Meter geht es bergab.

Man läuft über eine Rampe ins Ziel. Zuschauer? Viele für einen Volkslauf. Stimmung? Sehr gut! Bestzeit? weit entfernt.

Packen wir es an. Sonntag ist es so weit. Persönliches Ziel? 2:25 oder schneller. Letztes Jahr bin ich eine 2:27 gelaufen, es war der letzte große Test vor Berlin. Jetzt bin ich von Frankfurt weit entfernt, aber ich will da was reissen. Also schneller! Ich bin hier auch schon mal irgendwas um die 2:16 gelaufen. Fragt mich nicht, wie ich das gemacht habe.

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