Sonntag, 17. August 2014

Ein Triathlon mit Q

Abschluss meiner Triathlonsaison. Und um noch mal etwas anderes zu machen, ging es auf die einzige Sprintdistanz der Saison. Kurz es ging zum Q-Tri nach Bornhöved.

Für die ortsunkundigen unter Euch: Bornhöved ist eine kleine Gemeinde im äußersten Nordosten des Kreises Segeberg und liegt irgendwo zwischen Plön und Segeberg. Hier hat der TSV Quellental Bornhöved sein zuhause und das Q in Quellental gibt dem Q-Tri auch seinen Namen.

Immerhin feierte man schon die 23. Auflage dieser Veranstaltung, welches sie wohl zu einer der älteren in Deutschland macht.

Neben unzähligen Jugendwettbewerben starten die Frauen, die Herren mit Startpass und die Herren ohne Startpass in einzelnen Rennen. Dies führt zu viel Platz bei allen Disziplinen, aber auch zu sehr einsamen Rennabschnitten.

Wenn man sagt, dass eine Veranstaltung "familiär" ist, dann ist das nicht immer ein uneingeschränktes Lob. Viele familiäre Veranstaltungen zeichnen sich durch ebenso viel Herzblut und Liebe aus, wie durch kleinere Mängel. Diese Mängel sucht man in Bornhöved jedoch vergeblich (wenn wir mal von den Streckenlängen absehen). Eine perfekt organisierte Veranstaltung, die trotzdem einen sehr herzlichen und familiären Touch hat.

Der Tag beginnt mit den Jugendwettbewerben und gerade die Bambinis sind einfach nur herzerweichend. Und um diese mitzubekommen, waren wir auch deutlich früher vor Ort, als wir es eigentlich sein hätten müssen. Aber frühes kommen sichert gute Parkplätze und so standen wir auch noch perfekt nah an Start und Ziel.

Kurz das Rad eingecheckt und dann den Kiddies bei ihren Übungen zugesehen. Die Bambinis bekommen Motivbadekappen vom Veranstalter und schwimmen dann mit einer kleinen Haiflosse oder ähnlichem. Und danach rennen die los wie die Irren. Das ist einfach nur süß. Bei den älteren Jugendlichen dann schon viele dabei, die in Vereinen trainieren. So war u.a. der TSV Bargteheide mit einer riesigen Abordnung seiner Triathlonabteilung am Start.

Und da werden teilweise schon sehr beachtliche Zeiten geschwommen, geradelt und gelaufen. Das ist schon sehr bemerkenswert. Wenn die am Ball bleiben, wachsen da zumindest sehr tolle Agegrouper nach.
Hier reiht sich eine der Jugenden zum Sprung in den See auf



Dann war es aber Zeit für unsere Wettbewerbe. Zuerst das Schwesterherz, welches garantiert alleine über Ihren Wettkampf berichten wird. Dann war ich an der Reihe.

Und ich hatte hier einen Titel zu verteidigen. Immerhin war ich letztes Jahr beim Volkstriathlon (= Männer ohne Startpass) mit einer heldenhaften 1:44:44 Letzter geworden.

Nun habe ich zwischenzeitlich einen Startpass und startete somit im sogenannten Sprinttriathlon. Da war die Konkurrenz natürlich deutlich härter. So rechnete ich mir eigentlich gute Chancen aus wieder den letzten Platz erreichen zu können.

Der See deutlich wärmer als die Luft (immerhin blieb es trocken), aber noch mit Neo zu beschwimmen. Die Schwimmstrecke ist nicht ganz 500 Meter lang, wie es in der Ausschreibung angegeben ist.

Ich schwamm also los, war - wie eigentlich immer - schnell Letzter und machte halt mein Tempo. Und siehe da, plötzlich kam ein anderer Teilnehmer in Sicht. Der krauelte zwar lieb und brav vor sich hin, wurde aber immer langsamer. Ich überholte und gab Gas.

Überhaupt "Gas geben". Wie geht man so eine kurze Strecke an? Auf den längeren Strecken ist das ja immer kontrollierte Offensive, weil man ja nicht vollkommen auf der Laufstrecke platzen will. Aber hier? Mein Plan war einfach: Schwimmen überleben, dann Rad und Laufen nach dem guten Prinzip "Bestzeit oder Platzen". Das Schwimmen jedenfalls war nach 12:31 Geschichte (letztes Jahr hatte ich noch 17:19 gebraucht).

Über den Wechsel zum Rad hüllen wir jetzt mal den Mantel des Schweigens. Ich habe ein großes Talent dafür relativ lange zu brauchen. :-) Aber dann sprang ich auf das Rad und trotz einer welligen Radstrecke und trotz eines sehr starken Windes lief das richtig gut. Unterlenker und gib ihm. In Vollgas sammelte ich einen Radler nach dem anderen auf, wobei es sich meistens um Teilnehmer der kurz nach uns gestarteten Staffeln handelte.

Ich denke, dass ich die Radstrecke von 22 Kilometern gut in einem 30er Schnitt bewältigt habe. Nur einmal wurde es etwas haarig, als der starke Seitenwind mir das Vorderrad doch ordentlich zur Seite schob.

Überholt wurde ich auf der Radstrecke nur von einem einzigen Staffelteilnehmer, der dann auch noch mit einem fröhlichen "You will never walk alone" an mir vorbei flog. 

Runter vom Rad und rein in die Laufschuhe. Das klappte schon etwas besser. Als Radzeit ist eine 49:17 notiert worden, das umfasst aber beide Wechsel, wenn ich das richtig sehe. Damit kann ich sehr gut leben. Und im Vergleich zum letzten Jahr (55:36) war das eine ordentliche Steigerung.

Der Lauf ist eine Schleife durch Bornhöved und nicht ganz ohne, denn die ganze Ortschaft ist auf einige Hügel gebaut. So drückte nicht ganz bis zum Anschlag durch, weil ich für die Hügel noch ein paar Körner übrig haben wollte. Das funktionierte auch sehr gut. Auf der Strecke war es nur sehr einsam. Außer ein paar Staffelteilnehmern traf ich keinen einzigen Teilnehmer meiner Distanz mehr.

Letzter Kilometer und ich gab noch mal Gas. Dieser letzte Kilometer hat in Wahrheit vielleicht 700 Meter, aber solche Details verschweigen wir jetzt mal. So flog ich in Richtung Ziel und konnte auf der Wettkampfuhr sehen, dass da noch eine 1:29 stand. Also noch mal richtig in den Endspurt und für mich blieb die Uhr nach 1:29:56 stehen. Laufzeit von 28:07, was für mich eine klasse Zeit ist.

Medaille in Empfang genommen und die Zielverpflegung (Malzbier!) genossen. Und damit war der 23. Q-Tri auch schon Geschichte. Ich diesmal drittletzter in meiner Wertung. Im Volkstriathlon wäre ich mit der gleichen Zeit jedoch 101 von 115 geworden.



Die Medaille des Q-Tri


Ich bin also megazufrieden. Schwesterherzchen will sich dann den Rest der Saison auf "ihre Stärken" konzentrieren, sie war aber der Meinung, dass dies nicht schlafen ist. Das wäre ja meine Stärke. Ist aber auch langweilig. Und so liegt der Fokus nun auf rennen, rennen, rennen. Frankfurt wartet und es sollen endlich diese verfickten 5 Stunden fallen.

So lange wird das Rad und die Schwimmbrille mehr oder minder eingemottet. Aber ich freue mich jetzt schon, wenn diese ab November wieder verstärkt zum Einsatz kommen. 2015 sind viele Trias geplant und es wird wieder eine schöne Saison.


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