Der Heldenlauf ist einer der schönsten, wenn nicht der schönste Landschaftslauf, der im Hamburger Stadtgebiet stattfindet. Wenn überhaupt kann der "Lauf durchs schöne Alstertal" damit konkurrieren.
Und beide Läufe sind ein mahnendes Beispiel dafür, dass Hamburg eben nicht einfach nur flach ist. Flüsse und Eiszeit haben in diese Stadt sehr viele kleine Wellen und einige steile Anstiege gebaut, die man auch bei diesem Lauf genießen kann. Geht dieser doch durch Blankenese und die steilen Elbhänge.
Der Lauf ist dazu noch gut organisiert und nach 3 Jahren passte auch der Termin mal wieder. Kritik an der Organisation?
Zwei Dinge, die einfach doof sind:
1. Die verlangen immer ein Teil der Startgebühr "für den Chip" bar. Dabei ist das ein Einwegchip in der Startnummer. Kann man also auch gleich abbuchen.
2. Viel zu wenig Dixies. Und ich meine hier VIEL ZU WENIG! Ja, das ist ein Dauernörgelpunkt von mir, aber hier ist es echt krass und die haben selbst noch reduziert in den letzten Jahren.
Immerhin hatte der Italiener neben der Startnummernausgabe auf, so dass man dort Kaffee, Cola und Klo bekam.
Am Start noch ganz viele liebe braun-weiße getroffen und über die Streckenführung gelästert. Die ist nämlich erstmal gut 2,5 km brettflach, dann kommt der erste Anstieg, der aber eher der Marke harmlos ist und spaßig wird es erst auf den letzten 10 Kilometern.
Und so passierte das, was jedes Mal hier passiert. Die Leute brettern los, als gäbe es kein Morgen mehr. Und schon in der ersten Steigung müssen Leute richtig harte Gehpausen machen.
Ich hatte mir ein anderes Konzept zurecht gelegt. Zum einen lief ich das Ding nach einer richtig harten Trainingswoche, so dass ich hier garantiert keine Heldentaten vollbringen wollte, zum anderen wollte mein Kreislauf zu Beginn nicht gleich auf Touren kommen und mir war sehr warm.
Daher: Easy, lass die mal alle loslaufen. Genügend davon hab ich auch wieder überholt.
Nach KM 11 ging es mir dann endlich gut, ich hatte mein Tempo gefunden, was langsam war und ich ging die Treppen und Anstiege ganz gemütlich hoch. Kein Zeitziel heißt auch: Locker laufen.
Berühmtester Folterpunkt dieser Strecke ist die von uns so getaufte Sambatreppe. Oben steht eine Sambagruppe und man hört die doch verdammt lange. Denn die Treppe geht vom Level der Elbe tierisch hoch. Und als ob das nicht genug wäre, läuft man danach wieder runter, nur um direkt noch so eine "schöne" Treppe vor sich zu haben.
Locker joggen, die Anstiege hoch gehen, locker joggen. So kam ich ins Ziel. 2:38 hat es gebraucht, was langsam ist, aber hey. Langsamer Trainingslauf war das Ziel. So fiel auch ein "Endspurt", wie von Schwesterherzchen gefordert, eher lahm aus.
Es hat aber wirklich ganz viel Spaß gemacht.
Was auch an vielen engagierten Helfern lag. Beinah jeder Streckenposten hatte eine Rassel oder ähnliches mit und fröhliche Worte auf den Lippen. Stark!
Stark auch das Hotel Jacob (heißen die so?) wo die Bediensteten in perfekter Hotelkleidung einen eigenen Wasserstand bedienten und Wasser anreichten. Danke dafür!
Teddy Triathlon
Sonntag, 27. August 2017
Sonntag, 20. August 2017
Der Q-Tri in Bornhöved
Puh, hab ich wirklich ein Jahr nichts mehr in diesen Blog geschrieben? Ja, Zeit fliegt, wenn man Spaß hat und viele andere Dinge macht. So wird das nix mehr mit Influencer und so.
Für mich war das ganze ein Probelauf, wie Wechsel funktionieren, wie sonst alles funktioniert. Und natürlich die Möglichkeit einmal jede Disziplin mit richtig Speed zu absolvieren.
Erste Feststellung des Probelaufes: Packliste beachten. Dann nimmt man auch sofort alles mit. Aber gut, Details erspare ich euch, am Ende war alles an Bord.
Ich als "Mann mit Starterpass" hatte meinen Start um 14 Uhr, so dass vorher noch genügend Zeit blieb den Kleinen und den Damen zuzusehen. Teilweise starke Leistungen, die dort erbracht werden.
Was jedoch traurig war: Sehr kleine Starterfelder. Nur 3 Bambinis (alle weiblich) machten sich z.B. auf die Strecke. Das waren in den anderen Jahren (2013, 2014), wo ich da war doch deutlich mehr.
Beim Einchecken war eine Sache schon klar: In meinem Feld, werde ich Letzter. 45 Starter insgesamt und diese nahezu alle Maschinen, wenn man mal von mir absieht. Aber hey, a. bin ich kein Sprintdistanzler und b. bin ich zum Spaß hier.
Natürlich musste es genau nach dem Bestücken der Wechselzone anfangen zu gießen, so dass alles nass war, aber das ist halt der norddeutsche Sommer.
Da ich schnell alleine war, fiel mir das schon relativ schwer und so ein zwei Kringel hab ich doch eingebaut. Laut Ergebnisliste soll selbst jemand langsamer als ich geschwommen sein, aber den habe ich im Wasser nicht wahrgenommen.
12:44 ist letztendlich für mich trotzdem eine klasse Zeit. 2014 war ich 13 Sekunden schneller, ich kann aber nicht sagen warum.
Man muss dann den Berg hoch zur Wechselzone und da kann man seinen Puls mal wirklich bis zum Anschlag treiben. Kalt ist einem nicht, wenn man auf das Rad steigt.
Wie lange der Wechsel gedauert hat, kann ich nicht sagen, die Zeiten werden in den Radpart mit eingebaut.
Süß der eine Ordner, der mir ein "Jetzt Aufholjagd" zuwarf, was ich mit "erst beim Laufen, nicht zu früh" beantwortete. Als ich zum Laufen startete, sagte er "also jetzt" und im Ziel fragte er dann auch, ob das geklappt hätte. Alles mit einem Lächeln. Cool.
Die Strecke führt über zwei Runden erst über kleine unebene, löchrige Straßen und dann über eine schöne Ballerstrecke zurück nach Bornhöved. Dann zwei harte Kurven und die zweite Runde.
Bisschen Zeit kostet natürlich das Wetter. Viele Abflüge waren durch Schürfwunden im Ziel dokumentiert und wenn ich eines nicht wollte, dann auch mir so etwas zuziehen. Also lieber ein paar Sekunden verlieren in den Kurven, anstatt da den Helden zu spielen.
Die erste Runde lief ansonsten sehr gut. In der zweiten Runde merkte ich dann doch, dass 22 Kilometer (so lang ist die Radrunde) Kotzgrenze für mich lang wird. Aber insgesamt bin ich mit einer 51:48 inklusive beider Wechsel äußerst zufrieden.
Mich aber heute nicht. Ich kann nun nicht wirklich unter 6:00 laufen, was ich zB 2014 sehr lässig geschafft habe, aber das ist fehlendem Tempotraining und natürlich auch viel Ausdauer für die längeren Kanten geschuldet. Aber so eine 6:10 Pace konnte ich richtig gut und konstant laufen. Die Beine fühlten sich gut und ich hätte so auch noch 5 km weiter laufen können.
Wenn man bedenkt, dass ich noch im Juni erhebliche Probleme im läuferischen hatte, ist das ein schönes Gefühl.
Am Ende stand eine 30:31 auf einer etwas zu kurzen Laufstrecke, also nicht wundern.
Aber nun zum Tagesgeschehen
Der Q-Tri ist eine Dorfveranstaltung im besten Sinne. Das ganze Dorf ist auf den Beinen, es ist familär und freundlich organisiert und alles ist irgendwie herzlich.Für mich war das ganze ein Probelauf, wie Wechsel funktionieren, wie sonst alles funktioniert. Und natürlich die Möglichkeit einmal jede Disziplin mit richtig Speed zu absolvieren.
Erste Feststellung des Probelaufes: Packliste beachten. Dann nimmt man auch sofort alles mit. Aber gut, Details erspare ich euch, am Ende war alles an Bord.
Vor dem Start
Die Veranstaltung arbeitet mit diversen Starts, die sehr gestreckt sind um immer nur ein Rennen wirklich auf der Strecke zu haben. Das ist auf der einen Seite gut, weil man so genügend Platz hat, auf der anderen Seite schlecht, weil es eben ein langer Tag wird.Ich als "Mann mit Starterpass" hatte meinen Start um 14 Uhr, so dass vorher noch genügend Zeit blieb den Kleinen und den Damen zuzusehen. Teilweise starke Leistungen, die dort erbracht werden.
Was jedoch traurig war: Sehr kleine Starterfelder. Nur 3 Bambinis (alle weiblich) machten sich z.B. auf die Strecke. Das waren in den anderen Jahren (2013, 2014), wo ich da war doch deutlich mehr.
Beim Einchecken war eine Sache schon klar: In meinem Feld, werde ich Letzter. 45 Starter insgesamt und diese nahezu alle Maschinen, wenn man mal von mir absieht. Aber hey, a. bin ich kein Sprintdistanzler und b. bin ich zum Spaß hier.
Natürlich musste es genau nach dem Bestücken der Wechselzone anfangen zu gießen, so dass alles nass war, aber das ist halt der norddeutsche Sommer.
Das Schwimmen
500 Meter Schwimmen. Ziel für mich war das so gut wie durchgehend zu kraueln. Das Wasser 19 Grad warm. Ein Landstart, Sprint ins Wasser und ab ging die wilde Hatz. Kraueln ging prinzipiell sehr gut von der Hand, nur das mit der Orientierung, das üben wir dann doch noch mal ein bisschen.Da ich schnell alleine war, fiel mir das schon relativ schwer und so ein zwei Kringel hab ich doch eingebaut. Laut Ergebnisliste soll selbst jemand langsamer als ich geschwommen sein, aber den habe ich im Wasser nicht wahrgenommen.
12:44 ist letztendlich für mich trotzdem eine klasse Zeit. 2014 war ich 13 Sekunden schneller, ich kann aber nicht sagen warum.
Man muss dann den Berg hoch zur Wechselzone und da kann man seinen Puls mal wirklich bis zum Anschlag treiben. Kalt ist einem nicht, wenn man auf das Rad steigt.
Der erste Wechsel
Dinge die ich nie lernen werde: Schuhe aufmachen, wenn man sie in der Wechselzone zurück lässt. Aus unerklärlichen Gründen habe ich die Schuhe immer geschlossen, wenn ich sie in die Wechselzone stelle. Und vergesse sie jedes mal aufzumachen. Und jedes mal kostet mir das Zeit. Ist vielleicht schon so etwas wie ein Markenzeichen.Wie lange der Wechsel gedauert hat, kann ich nicht sagen, die Zeiten werden in den Radpart mit eingebaut.
Süß der eine Ordner, der mir ein "Jetzt Aufholjagd" zuwarf, was ich mit "erst beim Laufen, nicht zu früh" beantwortete. Als ich zum Laufen startete, sagte er "also jetzt" und im Ziel fragte er dann auch, ob das geklappt hätte. Alles mit einem Lächeln. Cool.
Das Radeln
Mein gedankliches Ziel hier: Gib alles. Kotzgrenze. Und das klappte sehr gut. Ich war schnell bei einer Durchschnittsgeschwindkeit um die 30 Stundenkilometer.Die Strecke führt über zwei Runden erst über kleine unebene, löchrige Straßen und dann über eine schöne Ballerstrecke zurück nach Bornhöved. Dann zwei harte Kurven und die zweite Runde.
Bisschen Zeit kostet natürlich das Wetter. Viele Abflüge waren durch Schürfwunden im Ziel dokumentiert und wenn ich eines nicht wollte, dann auch mir so etwas zuziehen. Also lieber ein paar Sekunden verlieren in den Kurven, anstatt da den Helden zu spielen.
Die erste Runde lief ansonsten sehr gut. In der zweiten Runde merkte ich dann doch, dass 22 Kilometer (so lang ist die Radrunde) Kotzgrenze für mich lang wird. Aber insgesamt bin ich mit einer 51:48 inklusive beider Wechsel äußerst zufrieden.
Der zweite Wechsel
Da gibt es Verbesserungsmöglichkeiten, aber insgesamt war ich diesmal schon viel schneller als früher.Der Lauf
Ich fand schnell ein Tempo. Die Laufstrecke geht einmal rum um den Ort und dann mittendurch und ist nicht gerade flach. Drei knackige Anstiege können einen ziemlich ans Limit bringen.Mich aber heute nicht. Ich kann nun nicht wirklich unter 6:00 laufen, was ich zB 2014 sehr lässig geschafft habe, aber das ist fehlendem Tempotraining und natürlich auch viel Ausdauer für die längeren Kanten geschuldet. Aber so eine 6:10 Pace konnte ich richtig gut und konstant laufen. Die Beine fühlten sich gut und ich hätte so auch noch 5 km weiter laufen können.
Wenn man bedenkt, dass ich noch im Juni erhebliche Probleme im läuferischen hatte, ist das ein schönes Gefühl.
Am Ende stand eine 30:31 auf einer etwas zu kurzen Laufstrecke, also nicht wundern.
Fazit
Ich bin zufrieden. Die Veranstaltung ist toll. Es gab auch noch ein wirklich schickes Funktionsshirt, eine Medaille und wirklich was kosten tut das Teil auch nicht. Schade, dass es eine rückläufige Teilnehmerzahl hat. Leute macht mal einen Ausflug nach Bornhöved. Es lohnt sich.Montag, 31. Oktober 2016
Der Frankfurt Marathon 2016
Nach Zell am See sollte der Frankfurt Marathon der krönende Abschluss des Jahres 2016 werden. Man muss nur kurz auf einen Kalender gucken, um zu wissen, dass zwischen Zell am See und dem Frankfurt Marathon keine vollständige Marathonvorbereitung möglich war.
Und wenn ich eines in meiner Sportkarriere gelernt habe, dann das ich dann am besten bin, wenn ich mich wirklich intensiv auf ein Ereignis vorbereitet habe.
Daher war schon insgeheim bei perfektem Verlauf eine 4:59 angestrebt, aber wirklich realistisch war das nicht. Und auch in der Vorbereitung merkte ich, dass ich zwar die Länge gut habe, aber einfach das Tempo nicht. Ich habe drei wirklich gute und lockere 30 KM Läufe absolvieren können, aber alle drei waren nicht in einem Tempo, was auf eine 4:59 hindeutete. Und bei den Intervallen und Tempoläufen hatte ich echt erhebliche Probleme.
Hinzu kam dann noch eine halbe Erkältung in der letzten Woche. Aber Samstag Morgens ging es nach Frankfurt mit dem Plan mal zu gucken, was so geht und einfach nur Spaß zu haben.
Die Anfahrt war schon mal nicht nur ein Spaß. Stau hier, Baustelle da und am Ende noch ein Unfall direkt vor mir machten die Fahrt doch sehr zäh.
Immerhin kam ich noch so in Zeit um ein paar Twitternasen die Hände zu schütteln. Schön, dass ihr da wart.
Startnummern abholen war eher schwierig. Es ist schön, dass sich alle überall anstellen können, aber wenn alle sich in eine Reihe stellen und damit den Eingang verstopfen, dann wird es schwierig. Da jemanden mit Überblick zu haben, der einfach ein bisschen leitet, wäre Gold wert gewesen.
Gut, nach einer guten Wartezeit hatte ich meine Startnummer und meinen Starterbeutel (inklusive dem gerade üblichen Stoffbeutel mit Werbedruck) und konnte mich zu meinen Gastgebern begeben.
Das war dann wirklich Spaß, denn viel besser untergebracht werden als bei Patti und Michelle kann man nicht. Tausend Herzen und Dankeschöns dafür. Höhepunkt waren die Kompressionssocken, die ich vor zwei Jahren bei Patti vergessen hatte und die nun wieder in meinen Besitz wanderten. Hatte er die doch still heimlich und warm gelagert.
Super leckeres Essen hatten die beiden auch gezaubert. Nach einem kurzen Blick in das Programm von RTL (ich guck das sonst ja nie, echt mal eine Erfahrung) war dann auch schon Bettruhe angesagt und mal abgesehen von ein paar Pinkelpausen erwies sich diese Nacht als lang und erholsam.
Mit der Zeitumstellung ist der Frankfurt Marathon echt ein Langschläfermarathon. Trotzdem war es Sonntagmorgen und nicht viel los auf den Straßen, so ging es ohne Probleme in das Parkhaus der Messe und von dort mit dem Shuttlebus direkt in die Halle beim Start. Zwar kostet das Parken hier 12 Euro, aber ganz ehrlich: Das ist diese bequeme Logistik auch absolut wert. Mir gefällt das. Man muss nicht irgendwie lange draußen stehen, man kann bequem seine Sachen abgeben und Wasserklos gibt es auch einige. An den Dixies draußen hatte man hingegen im Vergleich zu den letzten Jahren gespart. Das können echt nicht genug sein, liebe Veranstalter. Die knapp zu halten führt immer zu einer Bewässerung der Umgebung. Und das ist ja nun wirklich nicht die perfekte Idee, oder?
In den Messehallen dann auch beinah alle FCSP Menschen getroffen, Selfie gemacht, Glück gewünscht und ab ging die wilde Hatz.
Ich hielt mich erstmal an den 4:59 Ballon, die ziemlich gleichmäßig das richtige Tempo liefen. Meine Uhr hatte hingegen erhebliche Probleme in den Hochhausschluchten und so schwankte sie zwischen 5:50 und 8:30 für den KM. Nun gut, am Ende hatte ich auch deutlich über 43 KM auf der Uhr.
Es lief ganz ordentlich, auch wenn ich irgendwie geistig noch nicht ganz im Rennen war. Irgendwann lief ich leicht vor den 4:59 Ballons und fühlte mich locker. Die KM liefen so in 6:50 bis 7:05 ohne Anstrengung dahin. Alle 5 KM nahm ich mir an der Verpflegungsstelle ein bisschen Zeit, ging kurz, um dann wieder weiter zu laufen. Bis KM 18 lief dieses System perfekt. Dort suchte ich spontan weil frei ein Dixie auf und weiter ging dieser Rhythmus.
Und lief super. Bis KM 24. Da muss man eine Brücke hoch, die ich traditionell gehe. Ich sehe nicht ein, mich da kaputt zu machen an der Steigung, weil es einfach nix gewinnt. Und ab hier lief es dann nicht mehr so glatt.
Ich hatte mich für lange Ärmel und darüber das Skelett entschieden. Das wurde trotz vielleicht 10 Grad in der Sonne ein bisschen warm, so dass ich die langen Ärmel ausziehen wollte. Gemacht, getan, Skelett (Radtrikot ohne Ärmel) wieder angezogen und Mist, Reißverschluss machte Mist. Gut 4 Minuten dran rumgefummelt, denn sonst hätte ich mit freier Brust laufen müssen. Als es wieder ging, lief ich wieder an und traf...
... den Mann mit dem Hammer. Von einem Schritt auf den anderen ging erstmal gar nix mehr. Es waren dann gut 5 km absoluter Kampf angesagt. Diese fünf Kilometer zwischen 25 und 30 zogen sich wie Kaugummi. Ich dachte mehrfach ans Aufgeben. Aber irgendwie berappelte ich mich und ab KM 30 ging es wieder voran. Zwar nicht schnell, da fehlte dann doch das Training, aber doch konstant.
So kam ich bis KM 40 halbwegs vernünftig durch, auch wenn ich für den KM immer um die 9 Minuten brauchte. Bei KM 40 war dann aber Feierabend und der Rest war ein Spaziergang. Wie rief ein Zuschauer so schön? "Das ist kein Spaziergang hier" Meine Antwort: "Jetzt schon".
Das klingt jetzt aber leidender als es war. Irgendwie hatte ich trotzdem meinen Spaß. Viele positive Reaktionen auf unser Triathlon Skelett (welches sehr offensichtlich als FC St. Pauli zu erkennen ist), auch einige "ihr steigt ab" Aussagen, die ich mit einem "Dann ist das so" beantwortete. Ein Typ so "nächstes Jahr dann 3. Liga" mein "Ne, wir haben eigentlich keine Ambitionen aufzusteigen" hat ihn ein bisschen verwirrt. Zur Erklärung: Die Ligamannschaften des FC St. Pauli Triathlon starten in der Viertklassigen Landesliga Hamburg.
Auch an den Getränkeständen unzählige liebe, zuvorkommende und tolle Helfer. Das macht Frankfurt aus. Es ist nicht der Marathon mit der schönsten Strecke oder dem fettesten Publikum, aber trotz einer riesigen Starterzahl fühlt man sich irgendwie wie bei einem Dorfwettwerb. Das Gefühl, was ich in Berlin nicht hatte. Alle strahlen einen an und man wird echt mit Herzlichkeit bedient. Auch wenn man nach 5 Stunden da aufschlägt und die Helfer auch schon einen langen Tag hatten.
Und dann kommt er. Die letzten Meter. Eine Britin rief mir noch was von "Run, Babysteps, but run! Don't wanna have a Foto walking" ich musste lachen. Aber sie schaffte es, dass ich wirklich noch mal ins laufen kam. In der Festhalle war auch nach 5:37 Minuten der Bär los. Auch das ist das absolute Plus von Frankfurt. Wo woanders schon halb zusammen gekehrt wird und sich niemand mehr für dein Finish interessiert, ist hier Party, der Sprecher begrüßt jeden, als ob er der Erste ist und Cheerleader stehen da rum.
Mögen die vorherigen 42 KM noch so nervig gewesen sein, diese letzten 195 Meter sind das, was Frankfurt einzigartig macht. Und wahnsinnig toll.
Ich hatte meinen Spaß. Und werde wieder kommen. Und bald hab ich die 10 Starts voll und bekomme die ewige Startnummer. In 5 bis 7 Jahren um genau zu sein. Ich hoffe, dass bis dahin die 1910 noch zu bekommen ist.
Und wenn ich eines in meiner Sportkarriere gelernt habe, dann das ich dann am besten bin, wenn ich mich wirklich intensiv auf ein Ereignis vorbereitet habe.
Daher war schon insgeheim bei perfektem Verlauf eine 4:59 angestrebt, aber wirklich realistisch war das nicht. Und auch in der Vorbereitung merkte ich, dass ich zwar die Länge gut habe, aber einfach das Tempo nicht. Ich habe drei wirklich gute und lockere 30 KM Läufe absolvieren können, aber alle drei waren nicht in einem Tempo, was auf eine 4:59 hindeutete. Und bei den Intervallen und Tempoläufen hatte ich echt erhebliche Probleme.
Hinzu kam dann noch eine halbe Erkältung in der letzten Woche. Aber Samstag Morgens ging es nach Frankfurt mit dem Plan mal zu gucken, was so geht und einfach nur Spaß zu haben.
Die Anfahrt war schon mal nicht nur ein Spaß. Stau hier, Baustelle da und am Ende noch ein Unfall direkt vor mir machten die Fahrt doch sehr zäh.
Immerhin kam ich noch so in Zeit um ein paar Twitternasen die Hände zu schütteln. Schön, dass ihr da wart.
Startnummern abholen war eher schwierig. Es ist schön, dass sich alle überall anstellen können, aber wenn alle sich in eine Reihe stellen und damit den Eingang verstopfen, dann wird es schwierig. Da jemanden mit Überblick zu haben, der einfach ein bisschen leitet, wäre Gold wert gewesen.
Gut, nach einer guten Wartezeit hatte ich meine Startnummer und meinen Starterbeutel (inklusive dem gerade üblichen Stoffbeutel mit Werbedruck) und konnte mich zu meinen Gastgebern begeben.
Das war dann wirklich Spaß, denn viel besser untergebracht werden als bei Patti und Michelle kann man nicht. Tausend Herzen und Dankeschöns dafür. Höhepunkt waren die Kompressionssocken, die ich vor zwei Jahren bei Patti vergessen hatte und die nun wieder in meinen Besitz wanderten. Hatte er die doch still heimlich und warm gelagert.
Super leckeres Essen hatten die beiden auch gezaubert. Nach einem kurzen Blick in das Programm von RTL (ich guck das sonst ja nie, echt mal eine Erfahrung) war dann auch schon Bettruhe angesagt und mal abgesehen von ein paar Pinkelpausen erwies sich diese Nacht als lang und erholsam.
Mit der Zeitumstellung ist der Frankfurt Marathon echt ein Langschläfermarathon. Trotzdem war es Sonntagmorgen und nicht viel los auf den Straßen, so ging es ohne Probleme in das Parkhaus der Messe und von dort mit dem Shuttlebus direkt in die Halle beim Start. Zwar kostet das Parken hier 12 Euro, aber ganz ehrlich: Das ist diese bequeme Logistik auch absolut wert. Mir gefällt das. Man muss nicht irgendwie lange draußen stehen, man kann bequem seine Sachen abgeben und Wasserklos gibt es auch einige. An den Dixies draußen hatte man hingegen im Vergleich zu den letzten Jahren gespart. Das können echt nicht genug sein, liebe Veranstalter. Die knapp zu halten führt immer zu einer Bewässerung der Umgebung. Und das ist ja nun wirklich nicht die perfekte Idee, oder?
In den Messehallen dann auch beinah alle FCSP Menschen getroffen, Selfie gemacht, Glück gewünscht und ab ging die wilde Hatz.
Ich hielt mich erstmal an den 4:59 Ballon, die ziemlich gleichmäßig das richtige Tempo liefen. Meine Uhr hatte hingegen erhebliche Probleme in den Hochhausschluchten und so schwankte sie zwischen 5:50 und 8:30 für den KM. Nun gut, am Ende hatte ich auch deutlich über 43 KM auf der Uhr.
Es lief ganz ordentlich, auch wenn ich irgendwie geistig noch nicht ganz im Rennen war. Irgendwann lief ich leicht vor den 4:59 Ballons und fühlte mich locker. Die KM liefen so in 6:50 bis 7:05 ohne Anstrengung dahin. Alle 5 KM nahm ich mir an der Verpflegungsstelle ein bisschen Zeit, ging kurz, um dann wieder weiter zu laufen. Bis KM 18 lief dieses System perfekt. Dort suchte ich spontan weil frei ein Dixie auf und weiter ging dieser Rhythmus.
Und lief super. Bis KM 24. Da muss man eine Brücke hoch, die ich traditionell gehe. Ich sehe nicht ein, mich da kaputt zu machen an der Steigung, weil es einfach nix gewinnt. Und ab hier lief es dann nicht mehr so glatt.
Ich hatte mich für lange Ärmel und darüber das Skelett entschieden. Das wurde trotz vielleicht 10 Grad in der Sonne ein bisschen warm, so dass ich die langen Ärmel ausziehen wollte. Gemacht, getan, Skelett (Radtrikot ohne Ärmel) wieder angezogen und Mist, Reißverschluss machte Mist. Gut 4 Minuten dran rumgefummelt, denn sonst hätte ich mit freier Brust laufen müssen. Als es wieder ging, lief ich wieder an und traf...
... den Mann mit dem Hammer. Von einem Schritt auf den anderen ging erstmal gar nix mehr. Es waren dann gut 5 km absoluter Kampf angesagt. Diese fünf Kilometer zwischen 25 und 30 zogen sich wie Kaugummi. Ich dachte mehrfach ans Aufgeben. Aber irgendwie berappelte ich mich und ab KM 30 ging es wieder voran. Zwar nicht schnell, da fehlte dann doch das Training, aber doch konstant.
So kam ich bis KM 40 halbwegs vernünftig durch, auch wenn ich für den KM immer um die 9 Minuten brauchte. Bei KM 40 war dann aber Feierabend und der Rest war ein Spaziergang. Wie rief ein Zuschauer so schön? "Das ist kein Spaziergang hier" Meine Antwort: "Jetzt schon".
Das klingt jetzt aber leidender als es war. Irgendwie hatte ich trotzdem meinen Spaß. Viele positive Reaktionen auf unser Triathlon Skelett (welches sehr offensichtlich als FC St. Pauli zu erkennen ist), auch einige "ihr steigt ab" Aussagen, die ich mit einem "Dann ist das so" beantwortete. Ein Typ so "nächstes Jahr dann 3. Liga" mein "Ne, wir haben eigentlich keine Ambitionen aufzusteigen" hat ihn ein bisschen verwirrt. Zur Erklärung: Die Ligamannschaften des FC St. Pauli Triathlon starten in der Viertklassigen Landesliga Hamburg.
Auch an den Getränkeständen unzählige liebe, zuvorkommende und tolle Helfer. Das macht Frankfurt aus. Es ist nicht der Marathon mit der schönsten Strecke oder dem fettesten Publikum, aber trotz einer riesigen Starterzahl fühlt man sich irgendwie wie bei einem Dorfwettwerb. Das Gefühl, was ich in Berlin nicht hatte. Alle strahlen einen an und man wird echt mit Herzlichkeit bedient. Auch wenn man nach 5 Stunden da aufschlägt und die Helfer auch schon einen langen Tag hatten.
Und dann kommt er. Die letzten Meter. Eine Britin rief mir noch was von "Run, Babysteps, but run! Don't wanna have a Foto walking" ich musste lachen. Aber sie schaffte es, dass ich wirklich noch mal ins laufen kam. In der Festhalle war auch nach 5:37 Minuten der Bär los. Auch das ist das absolute Plus von Frankfurt. Wo woanders schon halb zusammen gekehrt wird und sich niemand mehr für dein Finish interessiert, ist hier Party, der Sprecher begrüßt jeden, als ob er der Erste ist und Cheerleader stehen da rum.
Mögen die vorherigen 42 KM noch so nervig gewesen sein, diese letzten 195 Meter sind das, was Frankfurt einzigartig macht. Und wahnsinnig toll.
Ich hatte meinen Spaß. Und werde wieder kommen. Und bald hab ich die 10 Starts voll und bekomme die ewige Startnummer. In 5 bis 7 Jahren um genau zu sein. Ich hoffe, dass bis dahin die 1910 noch zu bekommen ist.
Donnerstag, 15. September 2016
Ironman Hamburg - ein zweiseitiges Vergnügen
Hamburg bekommt seine eigene Ironman Veranstaltung. Eine "klassische" Volldistanz am 13.08.2017 und dann vielleicht auch in den Folgejahren. Das ganze für 520 Euro.
Triathlon als das neue Golf?
Ja, das ist die erste kritische Frage, die man sich stellen muss. So eine Volldistanz ist doch ganz schön teuer. Und das sind nicht nur Organisationskosten, die diese Preise entstehen lassen, nein da fällt auch ein ordentlicher Gewinn ab, wenn man bedenkt, dass die Ironman Organisation gerade für einen hohen dreistelligen Millionenbetrag den Eigentümer gewechselt hat.
Kurz und gut: Das hat auch sehr was von Sportevent und Gelddruckmaschine. Das muss man wissen und es sei nicht verheimlicht, dass der nahe Ostseeman gerade einmal 290 Euro kostet. Was angesichts von einem Hartz 4 Satz von irgendwas über 300 Euro immer noch kein Schnäppchen ist. Faierweise muss man auch erwähnen, dass die eine sehr schmale Radrunde sechs Mal umfahren, was logistische Kosten natürlich minimiert.
Ja machen wir uns nix vor, Triathlon mit seinen Kosten für Rennen, Rad und Neo ist kein Massensport wie z.B. Fußball für den ich im Notfall nur eine Pille für 10 Euro und den Stadtpark brauche.
Aber zurück zum Ironman Hamburg. Es gibt eine grundlegende Kritik an der Ironman Organisation, die stark zusammen gefasst heißt, dass man den Athleten über das Geld verdienen vergessen hat. Das wird sehr heißblütig diskutiert. Ich hab da keine feste Meinung. Das es nahezu keinen Rennveranstalter gibt, der das nur aus Liebe zum Sport macht, sollte eigentlich allen klar sein. Wir leben in einer Welt, in der Geld regiert und jeder will verdienen. Und soll es auch.
Was man aber erwarten kann als Athlet ist ein gut organisiertes Rennen mit ordentlich Show. Dafür stehen die eben auch.
Es gibt aber auch so ein paar Punkte, die man im Detail hinterfragen kann.
1. Was ist mit dem Breitensport?
Der Mick aus meiner Abteilung war bei der Pressekonferenz und man kann sich schon fragen, welche Verbindung Ironman eigentlich zur Basis haben will. Sind sie nur die Geier, die kommen, die Sahne abschöpfen und dann wieder weg sind oder sind sie daran interessiert auch irgendwelche Kontakte zu Verbänden und Vereinen vor Ort zu pflegen? Und zwar Kontakte, die über ein "wir brauchen Helfer an den Wasserständen" hinaus gehen.
Da kommt es schon mal schlecht an, wenn man als örtlicher Triathlonverband das ganze mehr oder minder aus der Zeitung erfährt und vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Es ist ja nicht so, dass im Hamburger Triathlonverband nur Pfeifen sitzen und auch Ironman kann von örtlicher Erfahrung garantiert auch profitieren.
Klar Vereinsstrukturen sind einem amerikanisch/chinesischem Unternehmen eher fremd, aber hey, die haben eigentlich genug erfahrene Leute in Deutschland, die auch schon in Verbänden und mit Vereinen gearbeitet haben.
Nun gut, der Beginn dieser Freundschaft war noch nicht optimal, aber das kann ja noch kommen.
2. Zahlt Ironman?
Der IM 70.3 Wiesbaden ist letztens Geschichte geworden. Und auch da ging es wohl um das schnöde Geld. Raunheim war als Schwimmrevier nicht mehr bereit das ganze alleine finanziell zu leisten, wie sich z.B. hier (eher zwischen den Zeilen, den klareren Artikel finde ich nicht mehr) nachlesen ist.
Und hier kann man schon mal die Stadt Hamburg fragen, ob sie denn da auch die üblichen Straßensperrungsgebühren und Auflagen verlangt, die sie sonst verlangt. Oder gibt man da einen Rabatt?
Und gerade wenn man dem Veranstalter entgegen kommt (dies muss man immer bei einer so großflächigen Sperrung), dann stellt sich die Frage, warum die da möglich ist, aber kleine Veranstalter immer wieder absurdeste Knüppel zwischen die Beine geworfen bekommen. Fragt mal bei Hamburger Veranstaltern nach, auf was für Ideen so Genehmigungsbehörden so kommen. Oder kommt man auf diese Ideen auch bei Ironman?
Meine Befürchtung ist, dass es wieder eine "politische" Genehmigung gibt und die kleinen Veranstalter, die sich mit den Bürokraten von den Bezirken rumprügeln müssen ganz andere Auflagen und Kosten haben als Ironman.
3. Die Belastung?
Es ist kein Geheimnis, dass Hamburg im Frühling / Sommer schon erheblich eventisiert ist. Schlagermove, Kurzdistanztriathlon, Marathon, Harley Days, Cyclassics, Hafengeburtstag, Cruise Days etc. pp führen zu Straßensperren und Anwohnerbelastungen. Das muss man einfach so mal zur Kenntnis nehmen.
Dies liegt auch daran, dass all diese Veranstaltungen Straßenzüge in einem Planquadrat von vielleicht vier KM Kantenlänge nutzen. Dabei ist Hamburg riesig und eigentlich müsste nicht jede Veranstaltung die Reeperbahn und die Innenstadt für sich beanspruchen.
Hamburg hat viele andere schöne Ecken, die reizvoll wären. Und die nebenbei ebenso Innenstadtnah wären. Oder wie wäre es mal mit anderen schönen Postkartenhintergründen, wie z.B. dem Altonaer Rathaus und dem Altonaer Balkon?
4. Die Strecke?
Was gleich zur Strecke führt. Die klingt nicht sehr attraktiv, wenn mich jemand fragt. Das klingt nach dem Standard der Cyclassics (die ihren eigentlichen Termin eine Woche später haben, was wahrscheinlich nicht bleiben wird, wenn sie überhaupt weiterhin stattfinden). Und wenn bei einer Strecke Hafen, Hafencity genannt wird, dann klingt das nach sehr viel Industrieromantik und Beton und wenig Natur. Dabei ist gerade Baum und Grün das Markenzeichen Hamburgs. Klar, die Köhlbrandbrücke ist ein Highlight, aber ob der Rest so spannend wird, wird sich zeigen. Zweifel seien angebracht.
Eine 90 KM Runde (wenn man das als zwingend ansieht) wäre z.B. auch in die Vier und Marsch gegangen mit fieser Steigung in Geesthacht.
Schwimmen in der Alster? Das gibt schöne Hubschraubermotive, aber ganz ehrlich: Das ist eine ziemlich eklige Pampe. Ich weiß nicht, ob ich da wirklich ein bis zwei Stunden im August (und damit mit noch weniger Regenwasser als im Juli) drin treiben möchte. Wenn man denn bereit wäre mit zwei Wechselzonen zu arbeiten, gäbe es garantiert angenehmere Badeseen (Ortkaarten z.B.) in Hamburg.
Das laufen dann auf der Standardalsterrunde, wenn man das richtig interpretiert. Das ist für Auswärtige dann ganz spannend, für den Hamburger eher nicht, da kennt man jeden Stein. Mal sehen, wie genau sie da die Strecke führen. Direkt an der Alster ist der Weg teilweise sehr eng und auch von Anwohnern bewohnt, die sich garantiert ungerne 10 Stunden die Einfahrt sperren lassen. Warten wir mal ab, wie genau die da die Strecke ziehen wollen.
Ziel am Rathaus ist dann wieder schick. Komisch dabei ist, dass der Rathausmarkt noch vor ein paar Jahren als kommerzielle Veranstaltungsfläche zurück gefahren werden sollte (stand immer wieder in der Hamburger Presse) und z.B. das Stuttgarter Weindorf zu Grunde ging und das Rockspektakel immer wieder Probleme hatte (finde ich gerade kein Link zu, ist aber so). Nein, ich will jetzt nicht die Wertigkeit des Stuttgarter Weindorfes oder des Rockspektakels diskutieren, ich halte nur wenig davon Veranstaltungen vorzuziehen, die angeblich gut für das Image sind. Das ist Eventisierung von öffentlichen Flächen und sowieso immer ein fragwürdiges Geschäft. Gerade wenn man bedenkt, dass die beiden genannten Veranstaltungen eine gewisse Tradition hatten bzw. haben.
Spannend bleibt, wo die Wechselzone hin soll. Auf den Balindamm wie bei dem Kurzdistanztriathlon? Dann aber wahrscheinlich nicht ganz so lang zu durchlaufen wie bei diesem.
5. Fazit
Natürlich ist es auch gut so eine Highlightveranstaltung zu haben. Spitzensport und Highlightsport bringt immer auch Interesse für den Breitensport. Trotzdem sollte man nicht alles kritiklos feiern. Eine gewisse Distanz und Hinterfragung ist auch hier angebracht.
Triathlon als das neue Golf?
Ja, das ist die erste kritische Frage, die man sich stellen muss. So eine Volldistanz ist doch ganz schön teuer. Und das sind nicht nur Organisationskosten, die diese Preise entstehen lassen, nein da fällt auch ein ordentlicher Gewinn ab, wenn man bedenkt, dass die Ironman Organisation gerade für einen hohen dreistelligen Millionenbetrag den Eigentümer gewechselt hat.
Kurz und gut: Das hat auch sehr was von Sportevent und Gelddruckmaschine. Das muss man wissen und es sei nicht verheimlicht, dass der nahe Ostseeman gerade einmal 290 Euro kostet. Was angesichts von einem Hartz 4 Satz von irgendwas über 300 Euro immer noch kein Schnäppchen ist. Faierweise muss man auch erwähnen, dass die eine sehr schmale Radrunde sechs Mal umfahren, was logistische Kosten natürlich minimiert.
Ja machen wir uns nix vor, Triathlon mit seinen Kosten für Rennen, Rad und Neo ist kein Massensport wie z.B. Fußball für den ich im Notfall nur eine Pille für 10 Euro und den Stadtpark brauche.
Aber zurück zum Ironman Hamburg. Es gibt eine grundlegende Kritik an der Ironman Organisation, die stark zusammen gefasst heißt, dass man den Athleten über das Geld verdienen vergessen hat. Das wird sehr heißblütig diskutiert. Ich hab da keine feste Meinung. Das es nahezu keinen Rennveranstalter gibt, der das nur aus Liebe zum Sport macht, sollte eigentlich allen klar sein. Wir leben in einer Welt, in der Geld regiert und jeder will verdienen. Und soll es auch.
Was man aber erwarten kann als Athlet ist ein gut organisiertes Rennen mit ordentlich Show. Dafür stehen die eben auch.
Es gibt aber auch so ein paar Punkte, die man im Detail hinterfragen kann.
1. Was ist mit dem Breitensport?
Der Mick aus meiner Abteilung war bei der Pressekonferenz und man kann sich schon fragen, welche Verbindung Ironman eigentlich zur Basis haben will. Sind sie nur die Geier, die kommen, die Sahne abschöpfen und dann wieder weg sind oder sind sie daran interessiert auch irgendwelche Kontakte zu Verbänden und Vereinen vor Ort zu pflegen? Und zwar Kontakte, die über ein "wir brauchen Helfer an den Wasserständen" hinaus gehen.
Da kommt es schon mal schlecht an, wenn man als örtlicher Triathlonverband das ganze mehr oder minder aus der Zeitung erfährt und vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Es ist ja nicht so, dass im Hamburger Triathlonverband nur Pfeifen sitzen und auch Ironman kann von örtlicher Erfahrung garantiert auch profitieren.
Klar Vereinsstrukturen sind einem amerikanisch/chinesischem Unternehmen eher fremd, aber hey, die haben eigentlich genug erfahrene Leute in Deutschland, die auch schon in Verbänden und mit Vereinen gearbeitet haben.
Nun gut, der Beginn dieser Freundschaft war noch nicht optimal, aber das kann ja noch kommen.
2. Zahlt Ironman?
Der IM 70.3 Wiesbaden ist letztens Geschichte geworden. Und auch da ging es wohl um das schnöde Geld. Raunheim war als Schwimmrevier nicht mehr bereit das ganze alleine finanziell zu leisten, wie sich z.B. hier (eher zwischen den Zeilen, den klareren Artikel finde ich nicht mehr) nachlesen ist.
Und hier kann man schon mal die Stadt Hamburg fragen, ob sie denn da auch die üblichen Straßensperrungsgebühren und Auflagen verlangt, die sie sonst verlangt. Oder gibt man da einen Rabatt?
Und gerade wenn man dem Veranstalter entgegen kommt (dies muss man immer bei einer so großflächigen Sperrung), dann stellt sich die Frage, warum die da möglich ist, aber kleine Veranstalter immer wieder absurdeste Knüppel zwischen die Beine geworfen bekommen. Fragt mal bei Hamburger Veranstaltern nach, auf was für Ideen so Genehmigungsbehörden so kommen. Oder kommt man auf diese Ideen auch bei Ironman?
Meine Befürchtung ist, dass es wieder eine "politische" Genehmigung gibt und die kleinen Veranstalter, die sich mit den Bürokraten von den Bezirken rumprügeln müssen ganz andere Auflagen und Kosten haben als Ironman.
3. Die Belastung?
Es ist kein Geheimnis, dass Hamburg im Frühling / Sommer schon erheblich eventisiert ist. Schlagermove, Kurzdistanztriathlon, Marathon, Harley Days, Cyclassics, Hafengeburtstag, Cruise Days etc. pp führen zu Straßensperren und Anwohnerbelastungen. Das muss man einfach so mal zur Kenntnis nehmen.
Dies liegt auch daran, dass all diese Veranstaltungen Straßenzüge in einem Planquadrat von vielleicht vier KM Kantenlänge nutzen. Dabei ist Hamburg riesig und eigentlich müsste nicht jede Veranstaltung die Reeperbahn und die Innenstadt für sich beanspruchen.
Hamburg hat viele andere schöne Ecken, die reizvoll wären. Und die nebenbei ebenso Innenstadtnah wären. Oder wie wäre es mal mit anderen schönen Postkartenhintergründen, wie z.B. dem Altonaer Rathaus und dem Altonaer Balkon?
4. Die Strecke?
Was gleich zur Strecke führt. Die klingt nicht sehr attraktiv, wenn mich jemand fragt. Das klingt nach dem Standard der Cyclassics (die ihren eigentlichen Termin eine Woche später haben, was wahrscheinlich nicht bleiben wird, wenn sie überhaupt weiterhin stattfinden). Und wenn bei einer Strecke Hafen, Hafencity genannt wird, dann klingt das nach sehr viel Industrieromantik und Beton und wenig Natur. Dabei ist gerade Baum und Grün das Markenzeichen Hamburgs. Klar, die Köhlbrandbrücke ist ein Highlight, aber ob der Rest so spannend wird, wird sich zeigen. Zweifel seien angebracht.
Eine 90 KM Runde (wenn man das als zwingend ansieht) wäre z.B. auch in die Vier und Marsch gegangen mit fieser Steigung in Geesthacht.
Schwimmen in der Alster? Das gibt schöne Hubschraubermotive, aber ganz ehrlich: Das ist eine ziemlich eklige Pampe. Ich weiß nicht, ob ich da wirklich ein bis zwei Stunden im August (und damit mit noch weniger Regenwasser als im Juli) drin treiben möchte. Wenn man denn bereit wäre mit zwei Wechselzonen zu arbeiten, gäbe es garantiert angenehmere Badeseen (Ortkaarten z.B.) in Hamburg.
Das laufen dann auf der Standardalsterrunde, wenn man das richtig interpretiert. Das ist für Auswärtige dann ganz spannend, für den Hamburger eher nicht, da kennt man jeden Stein. Mal sehen, wie genau sie da die Strecke führen. Direkt an der Alster ist der Weg teilweise sehr eng und auch von Anwohnern bewohnt, die sich garantiert ungerne 10 Stunden die Einfahrt sperren lassen. Warten wir mal ab, wie genau die da die Strecke ziehen wollen.
Ziel am Rathaus ist dann wieder schick. Komisch dabei ist, dass der Rathausmarkt noch vor ein paar Jahren als kommerzielle Veranstaltungsfläche zurück gefahren werden sollte (stand immer wieder in der Hamburger Presse) und z.B. das Stuttgarter Weindorf zu Grunde ging und das Rockspektakel immer wieder Probleme hatte (finde ich gerade kein Link zu, ist aber so). Nein, ich will jetzt nicht die Wertigkeit des Stuttgarter Weindorfes oder des Rockspektakels diskutieren, ich halte nur wenig davon Veranstaltungen vorzuziehen, die angeblich gut für das Image sind. Das ist Eventisierung von öffentlichen Flächen und sowieso immer ein fragwürdiges Geschäft. Gerade wenn man bedenkt, dass die beiden genannten Veranstaltungen eine gewisse Tradition hatten bzw. haben.
Spannend bleibt, wo die Wechselzone hin soll. Auf den Balindamm wie bei dem Kurzdistanztriathlon? Dann aber wahrscheinlich nicht ganz so lang zu durchlaufen wie bei diesem.
5. Fazit
Natürlich ist es auch gut so eine Highlightveranstaltung zu haben. Spitzensport und Highlightsport bringt immer auch Interesse für den Breitensport. Trotzdem sollte man nicht alles kritiklos feiern. Eine gewisse Distanz und Hinterfragung ist auch hier angebracht.
Dienstag, 26. Juli 2016
Challenge Poznan Hin- und zurück paar mal rum und schon ist man da.
Die Challenge Poznan Halbdistanz
Vor dem Rennen
Es begab sich also, dass ich zu diesem Rennen angemeldet war. Die Umstände will ich nun nicht noch mal aufwärmen. Man muss auch mal aus blöden Situationen das Beste machen.
(Hier läuft im Hintergrund gerade "Staying alive" nicht nur ein super Motto für Triathlon und Leben, sondern einfach auch ein unfassbar großartiger Song)
Vorab
Aber zurück zum Geschehen. Vor den Wettkampf legte man die Anreise. Diese war eigentlich schon ganz entspannt überstanden, als die polnische Grenze sich näherte. Und da irgendwo in Polen gerade ein NATO Gipfel war, kontrollierte man halbherzig die Grenze. Alleine das reichte schon für einen gut zweistündigen Stau. Wer hat immer noch nicht begriffen, wie geil offene Grenzen sind?
In Polen rollte es sich dann auf einer gut ausgebauten Autobahn mit 140 so dahin. Warum wird eigentlich überall auf der Welt entspannter gefahren als in Deutschland? Und warum sind eigentlich überall auf der Welt (außer in Belgien) die Straßen besser als in Deutschland?
Ein kleines Missgeschick beim umrechnen und beim drücken am Geldautomaten sorgte dafür, dass ich genügend Zloty in der Tasche hatte, um alle bar zu bezahlen. Nun gut. Passiert.
In Poznan angekommen fand sich schnell das Hotel und das Bett.
Was ihr in diesem Bericht nicht erwarten müsst, ist eine Beschreibung von Poznan. Ich habe nicht wirklich was von der Stadt gesehen.
Denn am Samstag war der Tagesordnungspunkt "Formalitäten" zu erledigen. Ein eigentlich ganz guter Parkplatz schützt einen nicht davor erstmal locker am wichtigsten Schild vorbei zu rennen und das Raceoffice komplett zu übersehen.
Nun ja. Zurück den Berg hoch und da war es. Das Zelt aller Wünsche. Die Startformalien waren schnell erledigt und es gab immerhin ein Polo Shirt und einen ganz ordentlichen Rucksack als Goodie. Für rund 110 Euro die ich bezahlt habe, war das mal echt in Ordnung.
Danach riss ich meine übliche Aufwärmrunde ab und dann war auch schon Wettkampfbesprechung und Einchecken angesagt. Die Besprechung sehr ausführlich, sehr detailliert und doch mit einem Detail zu wenig. Aber dazu später mehr. Perfekt zweisprachig in Polnisch und Englisch. Und mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass im Zweifel Englisch zählt.
Das Radchecken ging dann auch flott. Die Wechselzone war direkt am Kai der Ruderstrecke aufgebaut, was relativ kurze Wege garantierte, dafür war sie dann natürlich relativ lang.
Noch eine Nacht drüber schlafen und dann ging es auch schon los.
Startzeit um 12 Uhr ist eher unangenehm. Nicht nur, dass es immer wärmer wird, nein die normale Routine für einen morgendlichen Start kommt auch durcheinander. Ob das zu meinen späteren Problemen geführt hat, weiß ich nicht.
Die Langstreckler waren schon seit dem Morgen unterwegs und so sammelte sich ein fröhliches Sprachenwirrwar am Schwimmstart. Meiner Einer in der letzten Einzelstarterwelle, danach nur noch ein paar Staffeln.
Mit dem Zeitplan nahm man es nicht zu eng. Die Wechselzone wurde zu früh geöffnet, die Starts erfolgten alle ein bisschen zu spät.
Das Schwimmen
Bei einer Ruderstrecke die mit den entsprechenden Leinen ausgestattet ist, denkt man ja, dass geradeaus Schwimmen nicht so das Problem sein sollte. Aber weit gefehlt. Obwohl es nur hin- und zurück ging, schwamm ich ziemlich Kreuz und Quer. Das mit dem Kraueln nach vorne üben wir noch mal. So stieß ich auch zweimal mit einer anderen Teilnehmerin zusammen, aber nach einem sorry und einem gemeinsamen Lachen war alles gut.
Bis ca 1200 Meter war entspannt, danach hatte ich immer wieder die leichte Neigung zu Krämpfen und obwohl die nie so richtig ausbrachen, hab ich lieber raus genommen, als irgendwas zu riskieren. Und natürlich bin ich noch ein bisschen um die Ecken geschwommen.
So ist eine 56:15 für meine Verhältnisse okay, aber da ist noch Luft nach oben.
Der erste Wechsel ging flott von der Hand und schon war ich auf dem Rad.
Das Radeln
Die Radstrecke ist schnell erklärt, auf die Ausfallstrasse rauf geradeaus bis zur Wende und zurück Und dies für die Halbdistanz zweimal. Erst leicht bergauf und gegen den Wind auf dem Rückweg dann mit dem Wind und eher bergab. Hinweg also irgendwas um die 25 km. Rückweg irgendwas um die 30 KM. Wäre alles auch vollkommen nach Plan gelaufen, wenn ja wenn nicht bei KM 40 plötzlich "RUUMMS" im Verdauungstrakt gemacht hätte. Details erspare ich euch jetzt mal, aber der Besuch beim Dixie 5 KM später war alternativlos. Und bis dahin konnte ich auch nicht wirklich drücken. (Sic!)
Nun gut, ärgerliche 5 Minuten später war ich wieder auf dem Rad, aber so richtig gut wurde der Magen heute nicht mehr. Immer wieder das Gefühl gleich in die Hecke kotzen zu müssen, führte dazu, dass ich mich nicht mehr am Limit belasten konnte und auch nicht mehr mich so ernähren konnte, wie ich wollte.
Ich hatte meinen Essensplan von Almere kopiert, der damals super geklappt hatte und wo ich den ganzen Tag kein Problem mit der Verdauung hatte. Egal. Weiter immer weiter.
Trotz dieser Probleme und obwohl ich ungefähr der viertletzte Teilnehmer auf der Strecke war, ist eine 3:26:46 richtig gut und voll im Plan. Rechnet da mal alleine die 5 Minuten Klopause raus. Gemessen waren es am Ende 91,3 km, also weder die 90, die am Ende auf der Medaille stehen, noch die angekündigten 92.
Das Laufen
Rein in die Laufschuhe und eigentlich fühlte ich mich auch noch ganz fit. Nur nach dem Anlaufen erklärte der Magen gleich, dass längeres Laufen ihn zum kotzen bringen würde. Nach kurzer Diskussion einigten wir uns also auf einen steten Wechsel von Lauf- und Gehpassagen. Und darauf, dass wir noch über 3 Stunden bis zum Ziel brauchen dürften. Ich musste aber einmal aber auch abbrechen, weil neben mir ein Teilnehmer röchelte und mir es dadurch auch hoch kam. Den musste ich erstmal weit genug ziehen lassen.
Nun muss man auch mal Kritik an der Organisation üben. KM 1 und 2 sowohl 4 waren ausgeschildert. Dann stand da noch eine 7 auf der Runde, wo sie nicht hin passte. Sonst suchte man Kilometerangaben vergeblich. Auch den Ausstieg aus der Runde zum Finish hatte man lieber nicht markiert.Und wirklich erläutert hätte man genau diesen Punkt in der Besprechung nicht. Aber mit Nachfragen bei einer anderen Teilnehmerin und einem Helfer war das System irgendwann auch geklärt. Zweieinhalb Runden und dann ab ins Ziel.
Die erste Runde in ungefähr 50 Minuten, die zweite in etwas über einer Stunde, denn so langsam machte sich auch bemerkbar, dass ich keine Energie mehr zu mir nehmen konnte.
Was sehr gut war: Extrem viele Wasserstellen. Insgesamt angeblich 12, ich habe nicht gezählt, aber es war mehr als ausreichende Versorgung da und die Helfer haben sich echt bemüht und die waren ja aufgrund der Langstrecke sehr lange gefordert. Einige waren am Ende auch halb am Schlafen, aber wenn man vorbei kam, gab es ein Lächeln und Verpflegung. Top!
Ab ins Ziel. Oh das sieht aber ganz hübsch hier aus. Noch durch einen modernen Brunnen mitten hindurch und da war sie die Ziellinie.
Erreicht nach 7:30:07. Mit der Zeit wird man ziemlich genau.....
.... Vorletzter!
Wobei der Letzte in der Ergebnisliste nach 9 Stunden ins Ziel kam, nachdem er weit über 5 Stunden für den Halbmarathon gebraucht hatte. Das klingt doch sehr nach Sanizelt oder Fehler.
Letztendlich egal, ich war da, es hat wieder einmal Spaß gemacht. Eine richtig hübsche Medaille gab es auch, die Zielverpflegung sah gut aus, ich habe sie aber nicht probieren können und ich schnackte noch lustig mit Schalkern und Engländern.
Vielen Dank an die ganz besonderen Wesen , die mich an der Strecke unterstützt habend. Ihr wisst, wer ihr seid.
Bleibt dieses Jahr noch Zell am See. Ich freue mich drauf. Morgen ist wieder Training.
Vor dem Rennen
Es begab sich also, dass ich zu diesem Rennen angemeldet war. Die Umstände will ich nun nicht noch mal aufwärmen. Man muss auch mal aus blöden Situationen das Beste machen.
(Hier läuft im Hintergrund gerade "Staying alive" nicht nur ein super Motto für Triathlon und Leben, sondern einfach auch ein unfassbar großartiger Song)
Vorab
Aber zurück zum Geschehen. Vor den Wettkampf legte man die Anreise. Diese war eigentlich schon ganz entspannt überstanden, als die polnische Grenze sich näherte. Und da irgendwo in Polen gerade ein NATO Gipfel war, kontrollierte man halbherzig die Grenze. Alleine das reichte schon für einen gut zweistündigen Stau. Wer hat immer noch nicht begriffen, wie geil offene Grenzen sind?
In Polen rollte es sich dann auf einer gut ausgebauten Autobahn mit 140 so dahin. Warum wird eigentlich überall auf der Welt entspannter gefahren als in Deutschland? Und warum sind eigentlich überall auf der Welt (außer in Belgien) die Straßen besser als in Deutschland?
Ein kleines Missgeschick beim umrechnen und beim drücken am Geldautomaten sorgte dafür, dass ich genügend Zloty in der Tasche hatte, um alle bar zu bezahlen. Nun gut. Passiert.
In Poznan angekommen fand sich schnell das Hotel und das Bett.
Was ihr in diesem Bericht nicht erwarten müsst, ist eine Beschreibung von Poznan. Ich habe nicht wirklich was von der Stadt gesehen.
Denn am Samstag war der Tagesordnungspunkt "Formalitäten" zu erledigen. Ein eigentlich ganz guter Parkplatz schützt einen nicht davor erstmal locker am wichtigsten Schild vorbei zu rennen und das Raceoffice komplett zu übersehen.
Nun ja. Zurück den Berg hoch und da war es. Das Zelt aller Wünsche. Die Startformalien waren schnell erledigt und es gab immerhin ein Polo Shirt und einen ganz ordentlichen Rucksack als Goodie. Für rund 110 Euro die ich bezahlt habe, war das mal echt in Ordnung.
Danach riss ich meine übliche Aufwärmrunde ab und dann war auch schon Wettkampfbesprechung und Einchecken angesagt. Die Besprechung sehr ausführlich, sehr detailliert und doch mit einem Detail zu wenig. Aber dazu später mehr. Perfekt zweisprachig in Polnisch und Englisch. Und mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass im Zweifel Englisch zählt.
Das Radchecken ging dann auch flott. Die Wechselzone war direkt am Kai der Ruderstrecke aufgebaut, was relativ kurze Wege garantierte, dafür war sie dann natürlich relativ lang.
Noch eine Nacht drüber schlafen und dann ging es auch schon los.
Startzeit um 12 Uhr ist eher unangenehm. Nicht nur, dass es immer wärmer wird, nein die normale Routine für einen morgendlichen Start kommt auch durcheinander. Ob das zu meinen späteren Problemen geführt hat, weiß ich nicht.
Die Langstreckler waren schon seit dem Morgen unterwegs und so sammelte sich ein fröhliches Sprachenwirrwar am Schwimmstart. Meiner Einer in der letzten Einzelstarterwelle, danach nur noch ein paar Staffeln.
Mit dem Zeitplan nahm man es nicht zu eng. Die Wechselzone wurde zu früh geöffnet, die Starts erfolgten alle ein bisschen zu spät.
Das Schwimmen
Bei einer Ruderstrecke die mit den entsprechenden Leinen ausgestattet ist, denkt man ja, dass geradeaus Schwimmen nicht so das Problem sein sollte. Aber weit gefehlt. Obwohl es nur hin- und zurück ging, schwamm ich ziemlich Kreuz und Quer. Das mit dem Kraueln nach vorne üben wir noch mal. So stieß ich auch zweimal mit einer anderen Teilnehmerin zusammen, aber nach einem sorry und einem gemeinsamen Lachen war alles gut.
Bis ca 1200 Meter war entspannt, danach hatte ich immer wieder die leichte Neigung zu Krämpfen und obwohl die nie so richtig ausbrachen, hab ich lieber raus genommen, als irgendwas zu riskieren. Und natürlich bin ich noch ein bisschen um die Ecken geschwommen.
So ist eine 56:15 für meine Verhältnisse okay, aber da ist noch Luft nach oben.
Der erste Wechsel ging flott von der Hand und schon war ich auf dem Rad.
Das Radeln
Die Radstrecke ist schnell erklärt, auf die Ausfallstrasse rauf geradeaus bis zur Wende und zurück Und dies für die Halbdistanz zweimal. Erst leicht bergauf und gegen den Wind auf dem Rückweg dann mit dem Wind und eher bergab. Hinweg also irgendwas um die 25 km. Rückweg irgendwas um die 30 KM. Wäre alles auch vollkommen nach Plan gelaufen, wenn ja wenn nicht bei KM 40 plötzlich "RUUMMS" im Verdauungstrakt gemacht hätte. Details erspare ich euch jetzt mal, aber der Besuch beim Dixie 5 KM später war alternativlos. Und bis dahin konnte ich auch nicht wirklich drücken. (Sic!)
Nun gut, ärgerliche 5 Minuten später war ich wieder auf dem Rad, aber so richtig gut wurde der Magen heute nicht mehr. Immer wieder das Gefühl gleich in die Hecke kotzen zu müssen, führte dazu, dass ich mich nicht mehr am Limit belasten konnte und auch nicht mehr mich so ernähren konnte, wie ich wollte.
Ich hatte meinen Essensplan von Almere kopiert, der damals super geklappt hatte und wo ich den ganzen Tag kein Problem mit der Verdauung hatte. Egal. Weiter immer weiter.
Trotz dieser Probleme und obwohl ich ungefähr der viertletzte Teilnehmer auf der Strecke war, ist eine 3:26:46 richtig gut und voll im Plan. Rechnet da mal alleine die 5 Minuten Klopause raus. Gemessen waren es am Ende 91,3 km, also weder die 90, die am Ende auf der Medaille stehen, noch die angekündigten 92.
Das Laufen
Rein in die Laufschuhe und eigentlich fühlte ich mich auch noch ganz fit. Nur nach dem Anlaufen erklärte der Magen gleich, dass längeres Laufen ihn zum kotzen bringen würde. Nach kurzer Diskussion einigten wir uns also auf einen steten Wechsel von Lauf- und Gehpassagen. Und darauf, dass wir noch über 3 Stunden bis zum Ziel brauchen dürften. Ich musste aber einmal aber auch abbrechen, weil neben mir ein Teilnehmer röchelte und mir es dadurch auch hoch kam. Den musste ich erstmal weit genug ziehen lassen.
Nun muss man auch mal Kritik an der Organisation üben. KM 1 und 2 sowohl 4 waren ausgeschildert. Dann stand da noch eine 7 auf der Runde, wo sie nicht hin passte. Sonst suchte man Kilometerangaben vergeblich. Auch den Ausstieg aus der Runde zum Finish hatte man lieber nicht markiert.Und wirklich erläutert hätte man genau diesen Punkt in der Besprechung nicht. Aber mit Nachfragen bei einer anderen Teilnehmerin und einem Helfer war das System irgendwann auch geklärt. Zweieinhalb Runden und dann ab ins Ziel.
Die erste Runde in ungefähr 50 Minuten, die zweite in etwas über einer Stunde, denn so langsam machte sich auch bemerkbar, dass ich keine Energie mehr zu mir nehmen konnte.
Was sehr gut war: Extrem viele Wasserstellen. Insgesamt angeblich 12, ich habe nicht gezählt, aber es war mehr als ausreichende Versorgung da und die Helfer haben sich echt bemüht und die waren ja aufgrund der Langstrecke sehr lange gefordert. Einige waren am Ende auch halb am Schlafen, aber wenn man vorbei kam, gab es ein Lächeln und Verpflegung. Top!
Ab ins Ziel. Oh das sieht aber ganz hübsch hier aus. Noch durch einen modernen Brunnen mitten hindurch und da war sie die Ziellinie.
Erreicht nach 7:30:07. Mit der Zeit wird man ziemlich genau.....
.... Vorletzter!
Wobei der Letzte in der Ergebnisliste nach 9 Stunden ins Ziel kam, nachdem er weit über 5 Stunden für den Halbmarathon gebraucht hatte. Das klingt doch sehr nach Sanizelt oder Fehler.
Letztendlich egal, ich war da, es hat wieder einmal Spaß gemacht. Eine richtig hübsche Medaille gab es auch, die Zielverpflegung sah gut aus, ich habe sie aber nicht probieren können und ich schnackte noch lustig mit Schalkern und Engländern.
Vielen Dank an die ganz besonderen Wesen , die mich an der Strecke unterstützt habend. Ihr wisst, wer ihr seid.
Bleibt dieses Jahr noch Zell am See. Ich freue mich drauf. Morgen ist wieder Training.
Dienstag, 19. Juli 2016
ITU Hamburg Nachlese Challenge Poznan Vorlese
Letzten Samstag habe ich einen kleinen Probewettkampf für meinen ersten A Triathlon diese Saison absolviert.
Und zwar den ITU Triathlon Hamburg. Und wie jedes Jahr habe ich mich erstmal nicht angemeldet, weil Preis vs. Leistung einfach nicht mehr stimmt in diesem Wettkampf und wie jedes Jahr habe ich dann doch einen Startplatz von einem kranken Athleten übernommen. Wenn der Veranstalter irgendwann auf die Idee kommt die Übernahme von Startplätzen zu verbieten, dann wird es interessant.
Der Triathlon Hamburg ist eine gut organisierte Massenabfertigung. Nicht mehr und nicht weniger. Herz, familäres etc. sucht man hier vergeblich. Und das obwohl es echt engagierte, seit Jahren dabei seiende Helfer gibt, die auch immer ein fröhliches Wort auf den Lippen haben.
Geschwommen wurde in der Außenalster, die ob des eher durchwachsenen Wetters mal keine Badewanne war. Trotzdem braucht man für 500 Meter prinzipiell keinen Neo. Ich wollte ja aber testen, ob das alles klappt und am Abend vorher stellte ich auch die jährliche 400 Euro Frage "Passt der Neo noch?". Tat er und so stand ich da nun am Start.
Und sofort wurde es hektisch, denn alle hatten schön geträumt und so waren nahezu alle noch am Land, als es hieß "noch 2 Minuten". Ich ordnete mich hinten ein, war noch nicht ganz bei der Sache, da ging es schon los.
Die gesamten 500 Meter fühlten sich locker flockig an. Mal ab von einigen Orientierungszügen krauelte ich durch und hatte immer das Gefühl Reserven zu haben. Im Tunnel und am Ende musste ich ob des Verkehrs ein bisschen abbremsen, denn nix finde ich schlimmer als bei einem solchen Wettkampf Leute zu überschwimmen.
Die Zeit, die am Ende raus kam, fand ich trotzdem ein bisschen langsam. 15:00? Das hab ich schon mal schneller gemacht. Schieben wir es auf den verpatzten Start und auf die eher lockere Haltung von mir beim Schwimmen. Und ganz ehrlich: Wenn ich so locker die 1,9 in 57 Minuten schwimme, dann ist das zwar weit von meiner Bestzeit entfernt, aber ich wäre zufrieden.
1850ster von 2367 ins Ziel gekommenen war ich nach dem Schwimmen.
Was ich nicht kann, ist schnell wechseln. 7:51 ist auch für diese Wechselzone zu lang. Und ich hatte nicht mal meine Radhandschuhe im Stehen angelegt. Jo, das wird nicht mehr meine Stärke. Ist aber bei den von mir eher geliebten langen Distanzen auch nicht ganz so schlimm. Ich war hier aber eben gerade einmal 2047ster. Das sagt eigentlich alles.
21,3 KM Rad waren es letztendlich und die geht man dann doch an wie die Feuerwehr. Ich also Vollgas und schnell war ich mit Überholen und überholt werden beschäftigt. Zu unterschiedliche Athleten mit zu unterschiedlichen Rädern sind hier am Start. Vom Hollandrad bis zur brutalen Zeitmaschine ist alles vertreten. In meinem Zeitabschnitt lief aber alles fair mit Rücksicht und ohne irgendwelches von hinten Leute anpöbeln ab. Das fand ich sehr angenehm.
Ich sprang nach 43:44 vom Rad, was für mich eine sehr gute Zeit ist. Insbesondere wenn man bedenkt, dass ich den ersten KM verschlief, weil ich noch versuchte meine Handschuhe richtig anzuziehen. Danach war Kette rechts und hau rein angesagt. 1589ster im Radfahren spricht eine deutliche Sprache.
Wechsel Nr. 2? Na immerhin hatte ich diesmal die Schnürsenkel der Schuhe vor dem Start aufgemacht. Sonst wieder eher schwach mit 4:36.
Beim laufen hatte ich nun ein Problem. Ich musste eigentlich schon vom Start weg auf Klo. Und weder in der Alster (flöt) noch in der Wechselzone (Schlangen vor dem Klo) gab es die Möglichkeit sich zu erleichtern. Insofern musste ein kleiner Pinkelstop her und der hat mir natürlich Zeit gekostet. Ging aber nicht anders. Beim Schwimmen und Radfahren kann man dieses Gefühl vielleicht unterdrücken. Beim Laufen kann ich es zumindest nicht.
Ansonsten ging das flüssig, schnell und angenehm voran. 30:27 für 5 KM sind für mich eine super Zeit, insbesondere wenn man den Stop bedenkt.
So flog ich ins Ziel und wurde mit 1:41:37 insgesamt 1864ster von 2367 Männern im Ziel. Kann ich gut mit Leben.
Das familieninterne Duell verlor ich zwar um 8 Sekunden, aber a. ist das kein wirklicher Wettkampf und b. will ich ja länger dieses Wochenende, da fehlt natürlich die Endbeschleunigung.
Und damit wären wir bei Poznan.
Mal sehen, was das wird. Ich bin noch nie in Polen gestartet, ich war noch nie in Poznan. Die Stadt soll hübsch sein. Den Wettkampf mach ich, weil ich eigentlich mit jemandem zusammen starten wollte. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Irgendwo starten, weil man jemanden damit unterstützen will, mach ich nicht mehr. Man lernt. Mehr Egoismus führt zu weniger Ärgern.
Deswegen hat es auch lange gedauert bis ich eine Meinung zu dem Wettkampf hatte. Ich starte einen Monat später noch in Zell am See, was für mich als bekannte Bergziege wieder ein spannendes Ding wird. Ziel ist es beide Wettkämpfe gut ins Ziel zu bringen. An meine Zeit aus Almere werde ich voraussichtlich zweimal nicht ran kommen. Letztes Jahr bin ich eine 2:29 im abschließenden Halbmarathon gelaufen. Das schaffe ich nicht.
Natürlich setzt man sich Zeitziele und die sind dieses Jahr in 55 Minuten zu schwimmen, in 3:20 vom Rad zu springen (das ist angesichts von offiziell 92 KM sehr ambitioniert) und in 2:35 zu laufen. Mit langsame Wechseln wäre das dann eine 7:10 ungefähr. Das wäre okay.
Kleiner Haken, der Wetterbericht sagt "WARM" und das ist nicht wirklich mein Wetter. Mal gucken was geht. Ich werde berichten.
Und zwar den ITU Triathlon Hamburg. Und wie jedes Jahr habe ich mich erstmal nicht angemeldet, weil Preis vs. Leistung einfach nicht mehr stimmt in diesem Wettkampf und wie jedes Jahr habe ich dann doch einen Startplatz von einem kranken Athleten übernommen. Wenn der Veranstalter irgendwann auf die Idee kommt die Übernahme von Startplätzen zu verbieten, dann wird es interessant.
Der Triathlon Hamburg ist eine gut organisierte Massenabfertigung. Nicht mehr und nicht weniger. Herz, familäres etc. sucht man hier vergeblich. Und das obwohl es echt engagierte, seit Jahren dabei seiende Helfer gibt, die auch immer ein fröhliches Wort auf den Lippen haben.
Geschwommen wurde in der Außenalster, die ob des eher durchwachsenen Wetters mal keine Badewanne war. Trotzdem braucht man für 500 Meter prinzipiell keinen Neo. Ich wollte ja aber testen, ob das alles klappt und am Abend vorher stellte ich auch die jährliche 400 Euro Frage "Passt der Neo noch?". Tat er und so stand ich da nun am Start.
Und sofort wurde es hektisch, denn alle hatten schön geträumt und so waren nahezu alle noch am Land, als es hieß "noch 2 Minuten". Ich ordnete mich hinten ein, war noch nicht ganz bei der Sache, da ging es schon los.
Die gesamten 500 Meter fühlten sich locker flockig an. Mal ab von einigen Orientierungszügen krauelte ich durch und hatte immer das Gefühl Reserven zu haben. Im Tunnel und am Ende musste ich ob des Verkehrs ein bisschen abbremsen, denn nix finde ich schlimmer als bei einem solchen Wettkampf Leute zu überschwimmen.
Die Zeit, die am Ende raus kam, fand ich trotzdem ein bisschen langsam. 15:00? Das hab ich schon mal schneller gemacht. Schieben wir es auf den verpatzten Start und auf die eher lockere Haltung von mir beim Schwimmen. Und ganz ehrlich: Wenn ich so locker die 1,9 in 57 Minuten schwimme, dann ist das zwar weit von meiner Bestzeit entfernt, aber ich wäre zufrieden.
1850ster von 2367 ins Ziel gekommenen war ich nach dem Schwimmen.
Was ich nicht kann, ist schnell wechseln. 7:51 ist auch für diese Wechselzone zu lang. Und ich hatte nicht mal meine Radhandschuhe im Stehen angelegt. Jo, das wird nicht mehr meine Stärke. Ist aber bei den von mir eher geliebten langen Distanzen auch nicht ganz so schlimm. Ich war hier aber eben gerade einmal 2047ster. Das sagt eigentlich alles.
21,3 KM Rad waren es letztendlich und die geht man dann doch an wie die Feuerwehr. Ich also Vollgas und schnell war ich mit Überholen und überholt werden beschäftigt. Zu unterschiedliche Athleten mit zu unterschiedlichen Rädern sind hier am Start. Vom Hollandrad bis zur brutalen Zeitmaschine ist alles vertreten. In meinem Zeitabschnitt lief aber alles fair mit Rücksicht und ohne irgendwelches von hinten Leute anpöbeln ab. Das fand ich sehr angenehm.
Ich sprang nach 43:44 vom Rad, was für mich eine sehr gute Zeit ist. Insbesondere wenn man bedenkt, dass ich den ersten KM verschlief, weil ich noch versuchte meine Handschuhe richtig anzuziehen. Danach war Kette rechts und hau rein angesagt. 1589ster im Radfahren spricht eine deutliche Sprache.
Wechsel Nr. 2? Na immerhin hatte ich diesmal die Schnürsenkel der Schuhe vor dem Start aufgemacht. Sonst wieder eher schwach mit 4:36.
Beim laufen hatte ich nun ein Problem. Ich musste eigentlich schon vom Start weg auf Klo. Und weder in der Alster (flöt) noch in der Wechselzone (Schlangen vor dem Klo) gab es die Möglichkeit sich zu erleichtern. Insofern musste ein kleiner Pinkelstop her und der hat mir natürlich Zeit gekostet. Ging aber nicht anders. Beim Schwimmen und Radfahren kann man dieses Gefühl vielleicht unterdrücken. Beim Laufen kann ich es zumindest nicht.
Ansonsten ging das flüssig, schnell und angenehm voran. 30:27 für 5 KM sind für mich eine super Zeit, insbesondere wenn man den Stop bedenkt.
So flog ich ins Ziel und wurde mit 1:41:37 insgesamt 1864ster von 2367 Männern im Ziel. Kann ich gut mit Leben.
Das familieninterne Duell verlor ich zwar um 8 Sekunden, aber a. ist das kein wirklicher Wettkampf und b. will ich ja länger dieses Wochenende, da fehlt natürlich die Endbeschleunigung.
Und damit wären wir bei Poznan.
Mal sehen, was das wird. Ich bin noch nie in Polen gestartet, ich war noch nie in Poznan. Die Stadt soll hübsch sein. Den Wettkampf mach ich, weil ich eigentlich mit jemandem zusammen starten wollte. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Irgendwo starten, weil man jemanden damit unterstützen will, mach ich nicht mehr. Man lernt. Mehr Egoismus führt zu weniger Ärgern.
Deswegen hat es auch lange gedauert bis ich eine Meinung zu dem Wettkampf hatte. Ich starte einen Monat später noch in Zell am See, was für mich als bekannte Bergziege wieder ein spannendes Ding wird. Ziel ist es beide Wettkämpfe gut ins Ziel zu bringen. An meine Zeit aus Almere werde ich voraussichtlich zweimal nicht ran kommen. Letztes Jahr bin ich eine 2:29 im abschließenden Halbmarathon gelaufen. Das schaffe ich nicht.
Natürlich setzt man sich Zeitziele und die sind dieses Jahr in 55 Minuten zu schwimmen, in 3:20 vom Rad zu springen (das ist angesichts von offiziell 92 KM sehr ambitioniert) und in 2:35 zu laufen. Mit langsame Wechseln wäre das dann eine 7:10 ungefähr. Das wäre okay.
Kleiner Haken, der Wetterbericht sagt "WARM" und das ist nicht wirklich mein Wetter. Mal gucken was geht. Ich werde berichten.
Sonntag, 26. Juni 2016
Immer diese letzten Hügel / Hella Halbmarathon
Ich bin nicht in Form. Irgendwie läuft es dieses Jahr nicht so richtig. Ich komm in Leistung und Wettkampfbereitschaft nicht in die Gänge. Mag daran liegen, dass die Begeisterung für den Wettkampf in Poznan einfach nicht da ist. Eine Vorfreude ist nicht annähernd zu spüren.
Aber das ist ziemlich genau in einem Monat und so eine Halbdistanz braucht doch ein bisschen Vorbereitung. Immerhin klappt das Schwimmen so gut wie nie. Nur beim Radfahren und beim Laufen habe ich doch deutliche Defizite. Grund sind ausgefallene Einheiten und eine körperliche Unfähigkeit wirklich Intervalle zu trainieren. Dem Grund bin ich noch auf der Spur, aber es geht zur Zeit einfach nicht. Dabei hab ich eigentlich keine Wehwehchen oder so.
Diese Voraussetzungen lagen also vor, als ich mich entschied für den Hella Halbmarathon zu melden. Eher aus alter Verbundenheit, als aus der Erwartung heraus hier irgendwas zu reissen. Immerhin bin ich den Hella Halbmarathon in meiner Laufkarriere immer jedes Jahr mitgelaufen.
Ein Wort vorab zur Organisation: Die Teilnehmerzahlen des Laufes sind in den letzten Jahren explodiert. Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, als bei diesem Lauf 5000 Leute mitliefen. Dieses Jahr waren es 10.000 und damit eine Steigerung von gut 2.000 gegenüber dem letzten Jahr. Das dies auch ein paar organisatorische Anpassungen notwendig macht, ist vollkommen okay und verständlich.
Nicht okay ist es, wenn man in der Ausschreibung Duschen erwähnt am Dienstag vor dem Lauf einfach mal eine Mail an alle Teilnehmer zu schreiben, dass es aufgrund der hohen Teilnehmerzahl nun leider keine Duschen gäbe. Ne Leute, das ist ein Vertrag, den man da schließt und einfach eine Leistung nicht mehr anzubieten, ist dann einfach ein Vertragsbruch.
Immerhin - und das zeichnet dann auch eine gute Organisation aus - sah man diesen Fehler ein und organisierte noch kurzfristig Duschen. Wenn diese auch in nur kleiner Kapazität vorhanden waren, sie waren vorhanden.
Nach meinem üblichen Morgenprogramm (In der Hansastraße parken, kurz auf Klo gehen, Shuttle zum Start nehmen) stand ich also am Zwick und wartete auf den Rest der Familie, Familie Honigfabrik ;-) und unseren südlichen Einkauf aus Augsburg.
Wenn man mit dem Sabbelpott der Honigfabrik läuft, dann ist gute Unterhaltung gewahrt. Und so beschloss ich, zu Beginn mit ihm und seiner Fru zu laufen. Insbesondere auch, weil ich meine Uhr zu Hause hatte liegen lassen und die vom Schwesterherzchen geliehene Laufuhr (Danke) die Pace per Meile oder so anzeigte.
Die ersten 5 waren in etwas über 33 Minuten abgehandelt und danach pendelten wir uns knapp unter einer 7 Minuten Pace pro KM ein. Irgendwann konnte die Fru unser Tempo nicht mehr halten. Sowieso ein großartiges Laufkonzept, was sie verfolgt. Sie läuft so lange es halt geht, danach geht sie halt ein bisschen und irgendwann kommt sie fröhlich ins Ziel. Ist vielleicht besser als jedes verkrampfte "heute muss aber die Bestzeit" fallen.
So liefen wir zu Zweit weiter. Bis bei dem Honigfabrik Mann das Klo rief. "Ich hol dich wieder ein" waren seine letzten Worte. Das hat er. Und ist mit Schwung an mir vorbei und hat mir am Ende noch 11 Minuten abgenommen. So lief ich die letzten 8 dann halt alleine.
Positiv: Diesmal waren die Verbindungsnazis nicht an der Strecke.
Was mir aber derbst auf den Sack geht, sind diese ganzen urbanen Laufcrews. Nur damit der Lauftreff nicht mehr so angestaubt klingt gibt man sich irgendwelche schönen Namen mit "Runners" oder "Crew" und labert was von Crew love und true love. Und im Endeffekt ist man doch ein loser Haufen, der mit wirklicher Liebe so gar nix gemein hat und ist ein ziemlich leistungsorientierter Lauftreff. Dazu malt man noch diverse Eigenwerbung auf den Asphalt und organisiert einen "Cheerpoint" der schlichtweg so übertrieben ist, dass er einfach nur als Schwanzvergleichsobjekt zu deuten ist.
Ne, meine Art des Laufens ist das nicht. Ich kann mit dieser Überpositivierung nix anfangen. In einer Gruppe von 10 Leuten finde ich immer noch 2 super, 7 okay und mindestens einen doof. Und dies wird auch in jeder Laufgruppe so sein. Ist dann halt nur die Frage, ob der eine Doofe mir den Spaß kaputt macht oder nicht. Aber "true love"? Die gibt es nur einmal. Und zwar zum Fußballverein ;-).
Und auch ist nicht jeder Lauf/Lauftreff "toll" oder wie man heute dann bitte auf Englisch schreibt "fantastic". Nein. Bei mir sind gut 50 % aller Läufe anstrengend, gerne auch mal nervig und doof. Aber trotzdem hab ich hinterher ein gutes Gefühl und mag das Laufen an sich. Aber so ist es auch bei einer Trainingsgruppe. Mal ist es super, dann scheiße und wenn mehr gut als schlecht ist, macht man weiter. Wenn nicht, dann bleibt man zu Hause.
So genug geätzt. Mehr Realität bitte.
Meine Realität bog nun auf die letzten 2 KM ein und da hat der Streckenplaner noch zwei knackige Anstiege von der Außenalster weg auf die Strecke gelegt. Da bin ich die Jahre vorher so richtig verreckt und bin gar nicht mehr in Tritt gekommen. Dies war dieses Jahr anders. Ich bin zwar auch ein Stück gegangen, aber doch schnell und locker wieder angelaufen. So hab ich nicht viel Zeit verloren und konnte endlich mal ein Tempo von KM 6 bis KM 21 durchhalten.
Im Ziel stand dann eine 2:25:25 für mich zu Buche. Ja, ich kann Halbmarathon doch noch deutlich schneller, wenn ich denn in Form bin. War ich aber nicht. Letztes Jahr stand eine 2:24:38 am Ende in den Ergebnislisten, das stimmt mich dann ja doch positiv, dass ich wieder in diesen Bereich gekommen bin.
Insgesamt ein guter netter Lauf mit netter Begleitung (Danke noch mal). Next stop? Ich weiß es noch nicht. Ich hätte irgendwie Bock auf einen kurzen Triathlon in nächster Zeit.
Aber das ist ziemlich genau in einem Monat und so eine Halbdistanz braucht doch ein bisschen Vorbereitung. Immerhin klappt das Schwimmen so gut wie nie. Nur beim Radfahren und beim Laufen habe ich doch deutliche Defizite. Grund sind ausgefallene Einheiten und eine körperliche Unfähigkeit wirklich Intervalle zu trainieren. Dem Grund bin ich noch auf der Spur, aber es geht zur Zeit einfach nicht. Dabei hab ich eigentlich keine Wehwehchen oder so.
Diese Voraussetzungen lagen also vor, als ich mich entschied für den Hella Halbmarathon zu melden. Eher aus alter Verbundenheit, als aus der Erwartung heraus hier irgendwas zu reissen. Immerhin bin ich den Hella Halbmarathon in meiner Laufkarriere immer jedes Jahr mitgelaufen.
Ein Wort vorab zur Organisation: Die Teilnehmerzahlen des Laufes sind in den letzten Jahren explodiert. Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, als bei diesem Lauf 5000 Leute mitliefen. Dieses Jahr waren es 10.000 und damit eine Steigerung von gut 2.000 gegenüber dem letzten Jahr. Das dies auch ein paar organisatorische Anpassungen notwendig macht, ist vollkommen okay und verständlich.
Nicht okay ist es, wenn man in der Ausschreibung Duschen erwähnt am Dienstag vor dem Lauf einfach mal eine Mail an alle Teilnehmer zu schreiben, dass es aufgrund der hohen Teilnehmerzahl nun leider keine Duschen gäbe. Ne Leute, das ist ein Vertrag, den man da schließt und einfach eine Leistung nicht mehr anzubieten, ist dann einfach ein Vertragsbruch.
Immerhin - und das zeichnet dann auch eine gute Organisation aus - sah man diesen Fehler ein und organisierte noch kurzfristig Duschen. Wenn diese auch in nur kleiner Kapazität vorhanden waren, sie waren vorhanden.
Nach meinem üblichen Morgenprogramm (In der Hansastraße parken, kurz auf Klo gehen, Shuttle zum Start nehmen) stand ich also am Zwick und wartete auf den Rest der Familie, Familie Honigfabrik ;-) und unseren südlichen Einkauf aus Augsburg.
Wenn man mit dem Sabbelpott der Honigfabrik läuft, dann ist gute Unterhaltung gewahrt. Und so beschloss ich, zu Beginn mit ihm und seiner Fru zu laufen. Insbesondere auch, weil ich meine Uhr zu Hause hatte liegen lassen und die vom Schwesterherzchen geliehene Laufuhr (Danke) die Pace per Meile oder so anzeigte.
Die ersten 5 waren in etwas über 33 Minuten abgehandelt und danach pendelten wir uns knapp unter einer 7 Minuten Pace pro KM ein. Irgendwann konnte die Fru unser Tempo nicht mehr halten. Sowieso ein großartiges Laufkonzept, was sie verfolgt. Sie läuft so lange es halt geht, danach geht sie halt ein bisschen und irgendwann kommt sie fröhlich ins Ziel. Ist vielleicht besser als jedes verkrampfte "heute muss aber die Bestzeit" fallen.
So liefen wir zu Zweit weiter. Bis bei dem Honigfabrik Mann das Klo rief. "Ich hol dich wieder ein" waren seine letzten Worte. Das hat er. Und ist mit Schwung an mir vorbei und hat mir am Ende noch 11 Minuten abgenommen. So lief ich die letzten 8 dann halt alleine.
Positiv: Diesmal waren die Verbindungsnazis nicht an der Strecke.
Was mir aber derbst auf den Sack geht, sind diese ganzen urbanen Laufcrews. Nur damit der Lauftreff nicht mehr so angestaubt klingt gibt man sich irgendwelche schönen Namen mit "Runners" oder "Crew" und labert was von Crew love und true love. Und im Endeffekt ist man doch ein loser Haufen, der mit wirklicher Liebe so gar nix gemein hat und ist ein ziemlich leistungsorientierter Lauftreff. Dazu malt man noch diverse Eigenwerbung auf den Asphalt und organisiert einen "Cheerpoint" der schlichtweg so übertrieben ist, dass er einfach nur als Schwanzvergleichsobjekt zu deuten ist.
Ne, meine Art des Laufens ist das nicht. Ich kann mit dieser Überpositivierung nix anfangen. In einer Gruppe von 10 Leuten finde ich immer noch 2 super, 7 okay und mindestens einen doof. Und dies wird auch in jeder Laufgruppe so sein. Ist dann halt nur die Frage, ob der eine Doofe mir den Spaß kaputt macht oder nicht. Aber "true love"? Die gibt es nur einmal. Und zwar zum Fußballverein ;-).
Und auch ist nicht jeder Lauf/Lauftreff "toll" oder wie man heute dann bitte auf Englisch schreibt "fantastic". Nein. Bei mir sind gut 50 % aller Läufe anstrengend, gerne auch mal nervig und doof. Aber trotzdem hab ich hinterher ein gutes Gefühl und mag das Laufen an sich. Aber so ist es auch bei einer Trainingsgruppe. Mal ist es super, dann scheiße und wenn mehr gut als schlecht ist, macht man weiter. Wenn nicht, dann bleibt man zu Hause.
So genug geätzt. Mehr Realität bitte.
Meine Realität bog nun auf die letzten 2 KM ein und da hat der Streckenplaner noch zwei knackige Anstiege von der Außenalster weg auf die Strecke gelegt. Da bin ich die Jahre vorher so richtig verreckt und bin gar nicht mehr in Tritt gekommen. Dies war dieses Jahr anders. Ich bin zwar auch ein Stück gegangen, aber doch schnell und locker wieder angelaufen. So hab ich nicht viel Zeit verloren und konnte endlich mal ein Tempo von KM 6 bis KM 21 durchhalten.
Im Ziel stand dann eine 2:25:25 für mich zu Buche. Ja, ich kann Halbmarathon doch noch deutlich schneller, wenn ich denn in Form bin. War ich aber nicht. Letztes Jahr stand eine 2:24:38 am Ende in den Ergebnislisten, das stimmt mich dann ja doch positiv, dass ich wieder in diesen Bereich gekommen bin.
Insgesamt ein guter netter Lauf mit netter Begleitung (Danke noch mal). Next stop? Ich weiß es noch nicht. Ich hätte irgendwie Bock auf einen kurzen Triathlon in nächster Zeit.
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