Montag, 21. März 2016

Verlängerter Halbmarathon um den Hampton Court Palace

Freunde des gepflegten langen Laufes,


da wollte doch die P. in London sich eine neue Herausforderung suchen und mal einen Halbmarathon laufen. Ich wollte 35 KM an diesem Wochenende laufen, der Halbmarathon war 7 km Laufstrecke von ihrer Wohnung weg. Passt also genau. Angemeldet und auf geht es.


Und dann kam bei uns beiden die Krankheiten, Trainingsausfälle und schlechten Vorbereitungen. Am Ende stand ich also alleine um 6:30 Ortszeit in einer kleinen Londoner Wohnung und fragte mich "What are you doing here?"


Das die Vorbereitung mit dem Besuch eines Fußballspieles am Samstag und ein zwei drei vielen Pints am Freitag Abend nicht wirklich optimal war, versteht sich von selbst, oder?


Nun ja, alles eingepackt, fertig gemacht und irgendwie sollte es doch noch ein Long Jogg werden, so dass ich mich laufend zum Start begab. Von Surbiton ging es schnell an die Themse und dann erstmal in Richtung Kingston, wo man die Flußseite wechseln konnte. Im lockeren 7er Schnitt läuft man dann schnell direkt an der Themse auf einem Sandweg, guckt auf die dort wirklich schöne Flußlandschaft und trifft außer ein paar verrückten Joggern eigentlich niemanden.


Bis irgendwann Hampton Court Palace vor einem auftaucht. Der Palast wird zum größten Teil mit Henry dem VIII. in Verbindung gebracht und die ca. 4000 Teilnehmer wurden so auch von Henry dem VIII. persönlich auf die Strecke gebracht. Die Organisation war wirklich gut, klare Ansagen und freundliche Helfer. Und dazu im Läuferdorf ungefähr soviele Klos, wie man beim Hamburg Marathon findet. Wohlgemerkt für 4.000 und nicht für 20.000 Läufer.


Neben einigen wirklich ambitionierten Läufern überwiegt in England bei einem solchen Lauf die Masse an Läufern, die ganz entspannt das Ding runter laufen wollen. Gestartet wurde in Wellen und ich fand mich angesichts des oben beschriebenen Planes in der letzten Welle wieder. Weder bei der sehr engen Kurve, noch beim Überrunden durch die schnellen Läufer, kam es zu irgendeinem Gedrängel. Das bin ich aus Deutschland aber vollkommen anders gewohnt.


Angesichts meines intensivem Warmlaufens ;-) hatte ich kein Problem mein Tempo zu finden und wollte nun die KM in 6:50 locker runterspulen. Das funktionierte erstmal auch ganz gut, die Zwischenzeiten varierten immer um diese Marke.


Was etwas schade bei dem Lauf ist, dass man nicht etwas den sehr ausgedehnten Park als Laufstrecke nutzt, sondern nur ca. 10 KM insgesamt an der Themse läuft und den Rest an befahrenen Straßen irgendwo durch Surbiton und die anliegenden Stadtteile. So richtig ein Lauf mit Aussicht ist es dementsprechend nicht. Man läuft zwei Schleifen, die ungefähr 3,5 KM an der Themse gemeinsam haben. So läuft man auch am Ziel vorbei, wo es sich Henry nicht nehmen lies, jeden Teilnehmer abzuklatschen.


Es laufen sowieso viele Leute entweder verkleidet oder für gemeinnützige Projekte. Letzteres wird in England dann doch noch sehr viel offensiver gemacht, als in Deutschland. Auch wenn das hier immer häufiger zu sehen ist.


Bis km 19 und damit insgesamt KM 26 lief es bei mir ganz gut. Die letzten beiden KM wurden dann doch etwas zäh und mussten auch mit Gehpausen bestritten werden. Der Zieleinlauf war dann der Marke richtig gemein. Man läuft am Ziel vorbei und läuft noch eine riesige Schleife um dann auf Grass die letzten 500 Meter ins Ziel zu laufen. Und Grass meint hier tiefen Acker. Das zieht einem dann so richtig die Füsse aus.


Offiziell stoppte die Uhr bei 2:29:20, was mir relativ egal war, denn wichtiger war mir die KM in die Beine zu bekommen. Im Ziel noch ein Funktionsshirt, wobei mir XL zu klein ist, weil einfach zu kurz. Dazu eine wirklich schöne und schwere Medaille, die es auf meinem Instagram Account zu bewundern gibt (sorry, kann gerade keine Fotos einbinden hier).


Mit ein bisschen auslaufen (sehr langsam) waren es dann am Ende 29 KM. Nicht ganz das was ich geplant hatte, aber okay.


Und als ich wieder in der kleinen Wohnung meiner Gastgeber (danke für alles noch mal) ankam, roch es schon nach Sunday Roast. Perfektes Ende eines schönen Tages.

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