Sonntag, 31. Januar 2016

Der Oldendorfer Winterlauf / Ein Januarfazit

Sich im Winter bei kalten und nassem Wetter zu den notwendigen Kilometern zu motivieren, ist die Kunst des Frühjahrsmarathons.

Wer behauptet, dass da jede Trainingseinheit ein riesiger Spaß ist, der lügt.

Und so fährt man dann auch mal 70 km, um an einer Veranstaltung teilzunehmen, wo man seine Länge frei zwischen 5 bis 50 KM wählen kann. Jeweils auf einer 5 KM Runde. Runden sind zwar auch nicht gerade spannend, aber die herzliche Dorfatmosphäre dieses Laufes macht das wieder weg.

Mit der großen Schwester ging es also nach Oldendorf. Im Ort ist die Veranstaltung nicht zu verfehlen, da sowieso alle um diese Uhrzeit fahrenden Autos da hin wollen. Für den Preis von 16 Euro in der Nachmeldung bekommt man immerhin einen Erbsensuppengutschein, später eine Urkunde und eine Verpflegung an der man sich satt essen kann. Kann man nicht meckern.

Kurz vor dem Start dann noch ein Gewitter mit Graupel, was uns das schlimmste Wetter erahnen lies. Aber wie es ab und zumal so ist, Start um 10:00 und um 9:59 war Schluss mit Flüssigkeit von oben. Und dies sollte auch die gesamte Veranstaltung so bleiben.

Startschuss und von Beginn an waren meine Beine schwer. Es fiel mir auch richtig schwer ein angemessenes Tempo zu finden, so dass die erste Runde viel zu schnell war. Der Lauf ist insofern etwas gemein, als dass der Beginn leicht abwärts mit dem Wind ist, man sich also locker fühlt und man dann jede Runde die letzten zwei KM gegen den Wind und leicht aufwärts kämpfen muss.

Nach einer Runde war aber immerhin ein Tempo gefunden, was ich locker drehen konnte und so wurde nun km gefressen. Der Wind war sehr kalt, sehr unangenehm und auch kräftezehrend. Trotzdem fühlte ich mich zwar irgendwie schlapp, aber doch ganz okay. Bei 15 KM dann eine etwas längere "Biopause", wie das Schwesterherz das nannte und weiter ging es.

Der Witz dabei: Der ganze Lauf wird per Hand (!) gezählt und gestoppt. D.h. irgendwelche Freiwilligen trotz dem Wetter und stehen die ganze Zeit am Ziel und zählen Runden. Vielen Dank für diesen Einsatz. Der langsamste Teilnehmer war nach 6:21 im Ziel. Das ist mal eine lange Zeit, die man dann da rum steht.

Das die Leute auch noch fröhlich drauf und zum Spaß bereit sind, zeigt, wie gut diese Veranstaltung ist.

Eigentlich wollte ich 30 KM, aber das ist heute nicht drin. Die KM 20 bis 25 werden sehr zäh. Ab KM 22 ist die Energie endgültig aufgebraucht und es wird ein Stop and Go. Nun gut. Im Ziel bin ich mit 3:10, was für diese Strecke nun nicht gerade eine tolle Zeit ist, aber die KM sind drin.

Und da sind wir auch schon im Fazit für den Januar und damit auch im Fazit für den zweiten Trainingsblock für den Hamburg Marathon. Diesen hab ich grob so abarbeiten können, wie ich ihn geplant habe. Zwar fehlte hier und dort mal ein KM, aber ich habe alle geplanten Einheiten gut durchgezogen. Bei den Long Joggs wirkt sich noch aus, dass ich eigentlich im Dezember schon einige davon geplant hatte und die alle nicht durchziehen konnte, weil mein Fuß streikte. Der ist nun wieder bei 99 %, so dass ich hoffe diesen kleinen Rückstand noch aufholen zu können.

202 KM sind es im Monat Januar geworden. Das müsste für mich Rekord sein. Da lachen andere Leute drüber oder rennen es pro Woche, für mich ist das viel. Schwimmen und Radfahren sind zu vernachlässigen, aber das ist zur Zeit auch nur Abwechselung ohne eigenes Trainingsziel. Das wird nach dem Hamburg Marathon deutlich intensiver.

Insgesamt fühle ich mich gut. Zum Ende des Januar Blocks wurde ich doch deutlich müde, was sich auch in langsameren Einheiten verdeutlichte, aber ich glaube dies ist okay.

Nun ist eine Woche ruhig angesagt und dann geht es weiter mit Vollgas. Ende Februar stehen dann zum ersten Mal die 35 km auf dem Plan. Das bin ich bisher noch nie im Training gelaufen. Mal sehen, ob und wie ich das schaffe.

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