Dienstag, 26. Juli 2016

Challenge Poznan Hin- und zurück paar mal rum und schon ist man da.

Die Challenge Poznan Halbdistanz

Vor dem Rennen

Es begab sich also, dass ich zu diesem Rennen angemeldet war. Die Umstände will ich nun nicht noch mal aufwärmen. Man muss auch mal aus blöden Situationen das Beste machen.

(Hier läuft im Hintergrund gerade "Staying alive" nicht nur ein super Motto für Triathlon und Leben, sondern einfach auch ein unfassbar großartiger Song)

Vorab

Aber zurück zum Geschehen. Vor den Wettkampf legte man die Anreise. Diese war eigentlich schon ganz entspannt überstanden, als die polnische Grenze sich näherte. Und da irgendwo in Polen gerade ein NATO Gipfel war, kontrollierte man halbherzig die Grenze. Alleine das reichte schon für einen gut zweistündigen Stau. Wer hat immer noch nicht begriffen, wie geil offene Grenzen sind?

In Polen rollte es sich dann auf einer gut ausgebauten Autobahn mit 140 so dahin. Warum wird eigentlich überall auf der Welt entspannter gefahren als in Deutschland? Und warum sind eigentlich überall auf der Welt (außer in Belgien) die Straßen besser als in Deutschland?

Ein kleines Missgeschick beim umrechnen und beim drücken am Geldautomaten sorgte dafür, dass ich genügend Zloty in der Tasche hatte, um alle bar zu bezahlen. Nun gut. Passiert.

In Poznan angekommen fand sich schnell das Hotel und das Bett.

Was ihr in diesem Bericht nicht erwarten müsst, ist eine Beschreibung von Poznan. Ich habe nicht wirklich was von der Stadt gesehen.

Denn am Samstag war der Tagesordnungspunkt "Formalitäten" zu erledigen. Ein eigentlich ganz guter Parkplatz schützt einen nicht davor erstmal locker am wichtigsten Schild vorbei zu rennen und das Raceoffice komplett zu übersehen.

Nun ja. Zurück den Berg hoch und da war es. Das Zelt aller Wünsche. Die Startformalien waren schnell erledigt und es gab immerhin ein Polo Shirt und einen ganz ordentlichen Rucksack als Goodie. Für rund 110 Euro die ich bezahlt habe, war das mal echt in Ordnung.

Danach riss ich meine übliche Aufwärmrunde ab und dann war auch schon Wettkampfbesprechung und Einchecken angesagt. Die Besprechung sehr ausführlich, sehr detailliert und doch mit einem Detail zu wenig. Aber dazu später mehr. Perfekt zweisprachig in Polnisch und Englisch. Und mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass im Zweifel Englisch zählt.

Das Radchecken ging dann auch flott. Die Wechselzone war direkt am Kai der Ruderstrecke aufgebaut, was relativ kurze Wege garantierte, dafür war sie dann natürlich relativ lang.

Noch eine Nacht drüber schlafen und dann ging es auch schon los.

Startzeit um 12 Uhr ist eher unangenehm. Nicht nur, dass es immer wärmer wird, nein die normale Routine für einen morgendlichen Start kommt auch durcheinander. Ob das zu meinen späteren Problemen geführt hat, weiß ich nicht.

Die Langstreckler waren schon seit dem Morgen unterwegs und so sammelte sich ein fröhliches Sprachenwirrwar am Schwimmstart. Meiner Einer in der letzten Einzelstarterwelle, danach nur noch ein paar Staffeln.

Mit dem Zeitplan nahm man es nicht zu eng. Die Wechselzone wurde zu früh geöffnet, die Starts erfolgten alle ein bisschen zu spät.

Das Schwimmen

Bei einer Ruderstrecke die mit den entsprechenden Leinen ausgestattet ist, denkt man ja, dass geradeaus Schwimmen nicht so das Problem sein sollte. Aber weit gefehlt. Obwohl es nur hin- und zurück ging, schwamm ich ziemlich Kreuz und Quer. Das mit dem Kraueln nach vorne üben wir noch mal. So stieß ich auch zweimal mit einer anderen Teilnehmerin zusammen, aber nach einem sorry und einem gemeinsamen Lachen war alles gut.

Bis ca 1200 Meter war entspannt, danach hatte ich immer wieder die leichte Neigung zu Krämpfen und obwohl die nie so richtig ausbrachen, hab ich lieber raus genommen, als irgendwas zu riskieren. Und natürlich bin ich noch ein bisschen um die Ecken geschwommen.

So ist eine 56:15 für meine Verhältnisse okay, aber da ist noch Luft nach oben.

Der erste Wechsel ging flott von der Hand und schon war ich auf dem Rad.

Das Radeln

Die Radstrecke ist schnell erklärt, auf die Ausfallstrasse rauf geradeaus bis zur Wende und zurück Und dies für die Halbdistanz zweimal. Erst leicht bergauf und gegen den Wind auf dem Rückweg dann mit dem Wind und eher bergab. Hinweg also irgendwas um die 25 km. Rückweg irgendwas um die 30 KM. Wäre alles auch vollkommen nach Plan gelaufen, wenn ja wenn nicht bei KM 40 plötzlich "RUUMMS" im Verdauungstrakt gemacht hätte. Details erspare ich euch jetzt mal, aber der Besuch beim Dixie 5 KM später war alternativlos. Und bis dahin konnte  ich auch nicht wirklich drücken. (Sic!)

Nun gut, ärgerliche 5 Minuten später war ich wieder auf dem Rad, aber so richtig gut wurde der Magen heute nicht mehr. Immer wieder das Gefühl gleich in die Hecke kotzen zu müssen, führte dazu, dass ich mich nicht mehr am Limit belasten konnte und auch nicht mehr mich so ernähren konnte, wie ich wollte.

Ich hatte meinen Essensplan von Almere kopiert, der damals super geklappt hatte und wo ich den ganzen Tag kein Problem mit der Verdauung hatte. Egal. Weiter immer weiter.

Trotz dieser Probleme und obwohl ich ungefähr der viertletzte Teilnehmer auf der Strecke war, ist eine 3:26:46 richtig gut und voll im Plan. Rechnet da mal alleine die 5 Minuten Klopause raus. Gemessen waren es am Ende 91,3 km, also weder die 90, die am Ende auf der Medaille stehen, noch die angekündigten 92.

Das Laufen

Rein in die Laufschuhe und eigentlich fühlte ich mich auch noch ganz fit. Nur nach dem Anlaufen erklärte der Magen gleich, dass längeres Laufen ihn zum kotzen bringen würde. Nach kurzer Diskussion einigten wir uns also auf einen steten Wechsel von Lauf- und Gehpassagen. Und darauf, dass wir noch über 3 Stunden bis zum Ziel brauchen dürften. Ich musste aber einmal aber auch abbrechen, weil neben mir ein Teilnehmer röchelte und mir es dadurch auch hoch kam. Den musste ich erstmal weit genug ziehen lassen.

Nun muss man auch mal Kritik an der Organisation üben. KM 1 und 2 sowohl 4 waren ausgeschildert. Dann stand da noch eine 7 auf der Runde, wo sie nicht hin passte. Sonst suchte man Kilometerangaben vergeblich. Auch den Ausstieg aus der Runde zum Finish hatte man lieber nicht markiert.Und wirklich erläutert hätte man genau diesen Punkt in der Besprechung nicht. Aber mit Nachfragen bei einer anderen Teilnehmerin und einem Helfer war das System irgendwann auch geklärt. Zweieinhalb Runden und dann ab ins Ziel.

Die erste Runde in ungefähr 50 Minuten, die zweite in etwas über einer Stunde, denn so langsam machte sich auch bemerkbar, dass ich keine Energie mehr zu mir nehmen konnte.

Was sehr gut war: Extrem viele Wasserstellen. Insgesamt angeblich 12, ich habe nicht gezählt, aber es war mehr als ausreichende Versorgung da und die Helfer haben sich echt bemüht und die waren ja aufgrund der Langstrecke sehr lange gefordert. Einige waren am Ende auch halb am Schlafen, aber wenn man vorbei kam, gab es ein Lächeln und Verpflegung. Top!

Ab ins Ziel. Oh das sieht aber ganz hübsch hier aus. Noch durch einen modernen Brunnen mitten hindurch und da war sie die Ziellinie.

Erreicht nach 7:30:07. Mit der Zeit wird man ziemlich genau.....


.... Vorletzter!

Wobei der Letzte in der Ergebnisliste nach 9 Stunden ins Ziel kam, nachdem er weit über 5 Stunden für den Halbmarathon gebraucht hatte. Das klingt doch sehr nach Sanizelt oder Fehler.

Letztendlich egal, ich war da, es hat wieder einmal Spaß gemacht. Eine richtig hübsche Medaille gab es auch, die Zielverpflegung sah gut aus, ich habe sie aber nicht probieren können und ich schnackte noch lustig mit Schalkern und Engländern.

Vielen Dank an die ganz besonderen Wesen , die mich an der Strecke unterstützt habend. Ihr wisst, wer ihr seid.

Bleibt dieses Jahr noch Zell am See. Ich freue mich drauf. Morgen ist wieder Training.

























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